Ein würdiger Nachfolger von "Ohne ein Wort"

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Nachdem ich Barclays "Ohne ein Wort" an einem Tag verschlungen hatte, habe ich gleich zugegriffen, als ich im Buchladen den Nachfolge-Roman "Dem Tode nah" entdeckte und wurde nicht enttäuscht.

Das Buch beginnt mit der Schilderung des Mordes an der Familie Langley aus Sicht des Nachbars-Jungen Derek Cutter, der den Mord vom Keller der Familie Langley aus miterlebt. Ab dem zweiten Kapitel wird die Geschichte aus Sicht von Dereks Vater Jim erzählt. Der Mord an den Langleys soll nicht der letzte gewesen sein, und im Laufe der polizeilichen Ermittlungen gerät schließlich Derek selbst ins Visier der Fahnder. Bei der Aufklärung der Morde wird der Leser immer wieder in die Irre geführt, weil sich unterschiedliche Personen verdächtig machen, und unterschiedliche Motive für den Mord an den Langleys in Frage kommen. So machten sich für mich Jims Frau und Dereks Mutter Ellen, deren Chef, der Bürgermeister und dessen ehemaliger Fahrer und noch weitere Personen verdächtig, die allesamt vom Autor sehr gut ausgearbeitet wurden. Vor allem den Vater Jim fand ich sehr sympathisch.

Der einzige Wermutstropfen war vielleicht, dass ich schon nach ca. 2/3 des Buches wußte, wer der Mörder war und was seine Beweggründe für die Morde waren. Der Roman ist jedoch so verstrickt und vielschichtig, dass er trotzdem bis zum Schluss spannend bleibt und sich flüssig lesen lässt. Ich bin wieder, wie beim Vorgänger-Roman, dermaßen in die Geschichte versunken, dass ich das Buch an einem Gammel-Sonntag in einem Rutsch durchgelesen habe.

FAZIT: Barclays "Dem Tode nah" kommt zwar nicht ganz an seinen Vorgänger-Roman heran, ist aber auf jeden Fall lesenswert. Krimi-Fans kann ich diesen Roman nur ans Herz legen!