Tödliches Plagiat

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djojo Avatar

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Dereks bester Freund Adam und seine Familie möchten verreisen. Um sich mit seiner Freundin zu treffen, lässt sich Derek in Adams Keller einschließen und warten bis die Familie abgereist ist. Doch schon nach wenigen Stunden kehren sie zurück und werden in ihrer Wohnung kaltblütig ermordet. Derek bekommt diesen Mord hautnah mit. Da er sich fürchtet erzählt er der Polizei und seinen Eltern vorerst nichts davon. Doch die Polizei findet Hinweise die auf seinen Aufenthalt hindeuten, und so wächst der Druck auf Ihn.

Im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass Derek Cutter und Adam Langley einen alten Computer erhalten hatten und auf diesem ein frühes Manuskript eines Bestsellers gefunden haben. Von dem Computer fehlt inzwischen jedoch jede Spur. Ist das der Grund für dieses Verbrechen? Handelt es sich evtl. um einen Plagiatsfall mit Todesfolge? Und was hat Dereks Mutter Ellen Cutter mit dieser Geschichte zu tun? Schließlich kennt sie den erfolgreichen Bestseller-Autor persönlich.

_„Ich wartete. »Trotzdem hätte er_ Das beste Stück _nicht schreiben können«, sagte sie. »Dafür war er zu jung. Er hatte schlichtweg nicht das Zeug dazu.«“ (S. 240)_

Linwood Barcley hat mit diesem Buch einen Thriller der Mittelklasse abgeliefert. Die Spannung baut sich erst allmählich auf. Der Leser muss sich zuerst durch allerlei unlogisches Verhalten von Derek, der Polizei und der Familie Cutter kämpfen. Die Story klingt lange Zeit an den Haaren herbeigezogen, wer löscht denn schon eine ganze Familie wegen eines Plagiats aus?

Auch die Charaktere sind teilweise zu oberflächlich dargestellt, die Ich-Perspektive des unschuldigen Protagonisten Jim Cutter ist hierbei auch keine Hilfe sondern versucht nur die typischen Mitgefühle beim Leser zu erwirken (Warum muss es ausgerechnet ihn treffen?). Trotz allem unterhält das Buch und gegen Ende gibt es durchaus unerwartete Wendungen und die Spannung bleibt auch lange erhalten. Da Linwood Barcley sehr gute Bewertungen in den einschlägigen Foren und Online-Buchhandlungen erhält werde ich ihm eine weitere Chance geben. Dieser Roman hat mich auf jeden Fall nicht restlos überzeugt.