Vergangenheitsbewältigung in einem Krimi verpackt

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suse9 Avatar

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Derek will eine Woche das Haus der Eltern seines Freundes als Liebesnest nutzen. Um sich lange Erklärungen zu ersparen, fragt er nicht groß um Erlaubnis, sondern versteckt sich einfach im Keller, bis die Familie in den Urlaub aufbricht. Da  diese jedoch nicht weit kommt und schon nach wenigen Minuten wieder im Haus ist, hat Derek ein Problem. Bevor er sich aber bemerkbar machen kann, klingelt es an der Tür und Schüsse fallen. Sein Freund und dessen Eltern sind tod. Er kann sich der Polizei und seinen Eltern aus Scham nicht offenbaren und bringt sich so in große Schwierigkeiten.

Aus der Sicht des Vaters, der sich auf die Suche nach der Wahrheit macht, werden die Ereignisse erzählt. Dabei wird Vergangenes näher beleuchtet, und es wird klar, dass die Familie viele Probleme zu bewältigen hatte und hat. Linwood Barclay wartet mit einigen Überraschungen auf und immer, wenn man denkt, dass man die Lösung hat, entgleitet sie wieder und das Grübeln beginnt von neuem.

Die Geschichte ist flüssig erzählt, wobei mir der Stil ein wenig zu einfach ist. Die am Beginn des Buches aufgebaute Spannung verpuffte schnell, so dass ich nicht das Gefühl hatte, einen Thriller zu lesen. Vielmahr ist dies für mich eine Geschichte einer Familie, die versucht, ihr Leben zu meistern. Die Schilderung der Höhen und Tiefen hat mir gut gefallen. Sie müssen so einige Schwierigkeiten überwinden.

Für mich ist "Dem Tode nah" also ein guter Krimi. Für einen Thriller fehlt mir das gewisse Etwas und das Herzklopfen beim Lesen.