Amour Fou

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Das Buch hat mich voll in seinen Bann gezogen und mich in ein andere Welt, die Welt um 1930, gebracht. Elisabeth ist 18 Jahre, als sie von heute auf morgen mit dem Juniorchef ihres Vaters verheiratet wird und sich dann auch noch mit dem über 20 Jahre älteren Mann nach Japan begeben muß, wo er als Botschafter tätig ist. Das junge Mädchen ist sehr naiv, muß sich gegen die Gattinnen der anderen Botschaftsangestellten durchsetzen. Doch nach und nach gewöhnt sie sich an die Sitten und Gebräuche des fremden Landes. Ihr Mann behandelt sie höflich und respektvoll, doch die Ehe der beiden wurde nie vollzogen. Doch dann tritt Alexander in ihr Leben, ein Freund ihres Mannes und ein Dreieckverhältnis tut sich auf, in dem jeder seinen eigenen Part zu spielen hat. Hier wird das Hitlerdeutschland in erschreckend wirklichkeitsnaher Weise dargestellt, aber auch der Einfluß Hitlers auf die restliche Welt bis hin zum Untergang. Die Geschichte geht aber weiter im Wirtschaftswunderland Deutschland in den 50iger Jahren. Elisabeth erzählt dabei in wúnderbar lebendiger Art ihrer Tochter Karoline ihr Leben. Die Zeit in Japan, der Wiederaufbau und das Zusammenleben mit ihrem Ehemann, alles bekommt seine Präsenz. Die Sprache ist einfach und sehr gut zu lesen, der Roman ist in verschiedene Kapitel unterteil, diese wieder in einzelne Abschnitte. Der Autorin gelingt es wunderbar, die Natur zu beschreiben, z.B. der rote Ahorn usw. Wenn man einmal begonnen hat, das Buch zu lesen, kann man es nicht mehr aus der Hand legen, denn zu interessant und verworren ist das Leben der drei Hauptakteure. Fast ist man enttäuscht, auf der letzten Seiten angelangt zu sein. Ein wunderbare Reise in die Vergangenheit.