Gefühlvolle Geschichte

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juemma Avatar

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Es ist 1934, Elisabeth ist 18 Jahre jung und muss sich dem Willen ihres Vaters und den politischen Zwängen der Zeit beugen. Sie wird an den gut betuchten Ernst Wilhelm verheiratet, der nach Tokio auswandert, um dort als Diplomat tätig zu sein. Einziges Manko, er ist 39 und ledig. Dies geht natürlich nicht. Also wird die Heirat mit Elisabeth von den Vätern beschlossen. Nach Elisabeths Willen wird hier natürlich nicht gefragt. Somit beginnt eine abenteuerliche Reise nach Japan – Elisabeth völlig unerfahren und jung. In Tokio geht es Elisabeth recht gut, Ernst Wilhelm entpuppt sich zuvorkommender Ehemann, der aber nicht das Bett mit ihr teilt. Recht schnell tritt Alexander in Elisabeths Leben. Alexander ist ein Freund ihres Ehemanns und wird für Elisabeth zu viel mehr.
Erzählt wird hier aus der Perspektive Elisabeths. Sie schreibt im hohen Alter für ihre Tochter ihre Lebensgeschichte auf. Diese hält einige Geheimnisse bereit. Das alles geschieht in einem sehr einfühlsamen und schön zu lesendem Erzählstil. Wir erfahren viel über Elisabeths Emotionen und nehmen teil an ihrer Entwicklung vom schüchternen Mädchen zur selbstbewussten gestandenen Frau. Generell sind die Figuren des Romans sehr gut gezeichnet und werden lebendig. Nebenbei erfahren wir viel über die Geschichte und die Politik der damaligen Zeit. Und dies zusätzlich mit der Japan-Komponente, was die Geschichte interessant macht. Wir erfahren viel über Zwänge, in die man sich hinein begeben musste, wollte man leben und überleben, wenn man nicht regimekonform dachte oder fühlte.
Das Buchcover ist gut gewählt; Elisabeth zwischen den beiden wichtigsten Männern ihres Lebens – Ernst Wilhelm und Alexander.