Liebe zu dritt in einer denkbar schweren Situation

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jesssoul Avatar

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Eine Dreiecksbeziehung in Zeiten des zweiten Weltkriegs, in der deutschen Botschaft in Japan.
Was im ersten Moment klingt, als wäre es weit hergeholt, um den Plot einen Blockbusters zu kreieren, ist in Wahrheit so natürlich und zurückhaltend geschrieben, dass es einen von der ersten Seite an fesselt. Man fühlt sich sofort in die Lage von Elisabeth versetzt, die einen älteren, in ihren Augen langweiligen und nicht sonderlich attraktiven Mann heiraten soll. Und als wäre das nicht genug, soll sie Ernst kurz nach der Hochzeit nach Japan folgen, weil er dort in der Botschaft arbeitet. Was anfangs zum Scheitern verurteilt scheint, mit dem falschen Mann ganz allein in einer völlig fremden Welt gefangen zu sein, entwickelt sich zu einer sehr ausgewogenen Beziehung, in der aber auch die Liebe ihres Lebens einen Platz findet. Denn sie hat sich unsterblich in Ernsts Freund Alexander verliebt.
Doch das Schicksal schlägt allzu bald zu: Sie verliert ihr sehnlichst erwartetes Kind und dann wird Alexander vorgeworfen, ein Spion zu sein, was sie und Ernst zur Flucht ins Exil nach China zwingt.

Ein toller Roman, der das Geschehen aus einem anderen Winkel der Welt zeigt und mit sehr authentischen Charakteren überzeugt. Die Menschlichkeit und Fürsorge der Protagonisten füreinander ist absolut ergreifend und mit Worten kaum zu beschreiben, weshalb dieses Buch für mich eines der besten des Jahres war.