Liebesgeschichte mit Hintergrund

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raschke64 Avatar

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Elisabeth ist 18 und bekommt von ihrem Vater den Befehl, Ernst zu heiraten. Der ist 39 und sie hat ihn vorher nicht gekannt. Die Heirat hat für alle Vorteile: ihr Vater steigt in der Fabrik des Schwiegervaters auf und bekommt Haus und Auto. Ihr Mann kann als Diplomat nach Tokio und bekommt keine Probleme, weil er nicht mehr ledig ist. Nur Elisabeth muss sich fügen und fährt voller Angst nach Japan. Dort muss sie in der Botschaft mit vielen Frauen aus den gehobenen Schichten klarkommen. Wenigstens versteht sie sich mit ihrem Mann gut. Nur körperlich möchte er nichts von seiner Frau. Stattdessen ist er lieber mit seinem Freund Alexander unterwegs und versucht, durch die Wirren der Nazizeit unbeschadet zu kommen. Bis sich Elisabeth in Alexander verliebt …

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Besonders am Anfang ist es sehr zartfühlend geschrieben. Man kann sich in Elisabeth sofort hineinversetzen und leidet mit ihr mit. Ein weiterer Vorteil des Buches ist, dass er auf realem Hintergrund basiert und so Geschichte mit Geschichten verbindet. Auch wenn der reale Hintergrund sehr frei verwendet wurde, bekommt man einen guten Eindruck, wie es auf einem Nazi-„Außenposten“ auch im fernen Japan war. Wie weit reichte die „Hand“ aus Berlin, wie sehr musste man sich auch dort vorsehen. Zusätzlich noch vor den japanischen Verbündeten. Wie war das Leben eigentlich dort. Wie lief es in der Botschaft. Wie war es damals für die einfachen Menschen in Japan. Das alles vor dem Hintergrund einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte und einer ungewöhnlichen Frau. Richtig gut gelungen.