Sehr langsam entwickelnde Geschichte, die dennoch unterhält

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ladybug Avatar

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„Demnächst in Tokio“ ist ein sich sehr langsam entwickelnder Roman, der erst im letzten Drittel wirklich Spannung aufbaut und sich dennoch sehr angenehm liest. Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, es war aber kein Buch, das ich zu keiner Zeit aus der Hand legen konnte.

Erzählt wird die Geschichte von Elisabeth, die diese wiederum für ihre Tochter aufschreibt, denn wirklich darüber sprechen möchte sie nicht.

Wir lernen Elisabeth kurz vor ihrer alles andere als freiwilligen Heirat mit Ernst Wilhelm kennen, diesen kennt sie nicht wirklich und eine erfüllte Ehe kann sie sich mit ihm schon gleich gar nicht vorstellen. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, muss sie mit ihrem frisch angetrauten Ehemann, Diplomat im Dienste des deutschen Reiches, nach Tokio...

Tokio und auch die gesamte Landschaft wird sehr schön und eindringlich beschrieben, die deutsche Front bleibt fern und das auch wenn die Ideologie der Nazis selbst in Japan längst um sich greift. Elisabeth wirkt in dem politischen Gefilde in dem sie sich wiederfindet seltsam naiv und verloren. Ich hätte mir sehr eine etwas stärkere Beschäftigung mit der japanischen Seite im Krieg gewünscht, diese tangiert der Roman jedoch nur sehr oberflächlich. Und so gibt es zwar einige spannende Seiten gegen Ende des Romans, aber insgesamt ist es eine doch sehr ruhige und nicht immer packende Geschichte.