Trotz fehlender sprachlicher Raffinesse ein netter Roman.

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tragalibros Avatar

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Elisabeths Tochter berichtet ihr eines Tages überraschend, dass sie eine Dienstreise nach Japan antreten wird. Diese Nachricht bringt viele Erinnerungen der alten Dame zurück und so beschließt sie, ihre Geschichte aufzuschreiben, beginnend mit ihrer Hochzeit mit einem fast vollkommen Fremden, einer Reise nach Japan, dem Leben als Gattin eines Miltärattachés und vom zweiten Weltkrieg, der auch in Asien niemanden verschont ließ...

Da ich dieses Buch hier probelesen durfte, möchte ich heute nun meine Rezension verfassen.
Beginnen wir mit dem Schönen.
Die gesamte Geschichte ist aus Elisabeths Sicht geschrieben, die nach einem Telefonat mit ihrer Tochter beschließt, ihre Lebensgeschichte zu Papier zu bringen. Geschrieben als eine Art Brief, fühlte ich mich als Leser persönlich angesprochen. Auch die Handlung selbst hat bei mir einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen.
Die Autorin hat in diesem Buch historische Fakten und Ereignisse mit fiktiven Personen verknüpft und so eine sehr realistische Atmosphäre erschaffen.
Die Charaktere sind in meinen Augen auch recht gut gelungen. Besonders die Protagonistin und Erzählerin Elisabeth ist tiefgründig und sympathisch.
Nun muss ich aber leider zu dem kommen, was mit nicht gefallen hat. Zwar wird hier ein fließender Schreibstil an den Tag gelegt, sodass sich der Roman wirklich schnell lesen lässt, aber die Autorin verwendet teilweise etwas eigenartige Ausdrucksweisen. Beispielsweise kommen viele Wiederholungen vor, wie "ich strickte und strickte, wartete und wartete..." oder Sätze wie "Dass die Bäume so schön blühten? Ich merkte es nicht." Mir ist zwar bewusst, dass hier die Intensität eines Gefühls oder einer Handlung hervorgehoben werden sollten, dennoch wirkte diese Art des Sprachgebrauchs etwas seltsam. Hier ist auch sicherlich der Geschmack eines jeden Lesers anders, aber mir hat es nicht gefallen.

Trotzdem fällt mein Fazit mit einem "Gut" und drei Sternen aus. Dieser Roman ist eine nette Lektüre für zwischendurch, kann aber leider nicht mit viel Gefühl oder sprachlicher Raffinesse punkten.