Copperhead

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aniya Avatar

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Ich finde es wirklich unfassbar schwer, das Buch zu bewerten.

Anfangs war ich ziemlich begeistert. Der Schreibstil sagte mir zu und da ich das Original von Dickens nie gelesen habe, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Demon weitergeht.

Irgendwo zwischen Seite 300 und 400 wurde mir dann aber klar, dass wirklich kein Klischee über Armut ausgelassen wird und Demon, den ich anfangs irgendwie mochte, fing an, mir auf die Nerven zu gehen.

Als dann auch noch Angus, die Demon erst fälschlicherweise für einen Jungen hält, auftaucht und praktisch ein Schild mit der Aufschrift “I'm not like the other girls” hält, war es für mich vorbei - aber leider hatte ich noch so viel vor mir.

‘Ne Menge Filler-Kapitel zum Beispiel, die das Buch unnötig aufblasen und in die Länge ziehen. Leider hat die deutsche Ausgabe fast 300 Seiten mehr als die Englische und die Geschichte leidet sehr darunter, zieht sich ab der Mitte wie Kaugummi.

Ich konnte irgendwann nicht mehr viel mit den Charakteren anfangen. Der Einzige, mit dem ich noch mitgefühlt und dem ich nur das Beste gewünscht habe, war Maggot.

Am Ende saß ich da und musste mich damit abfinden, dass ich ein halbes Buch gelesen hatte, das irgendwie toll, interessant und ein bisschen spannend war - und ein Halbes, das lang, fad, anstrengend und klischeebeladen war.

Schade, aber der Erfolg gibt der Autorin recht und ich bin mal wieder Kunstbanausin.