Grandios erzählte Lebensgeschichte

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route66 Avatar

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Grundlage von Demon Copperhead ist ganz klar David Copperfield. Barbara Kingsolver hat David aber ein ganz schönes Makeover verpasst. Demons Geschichte beginnt in den 1990er Jahren und wird von ihm selbst erzählt. Mir gefällt dieser Zugang sehr gut. Wer sonst könnte seine Geschichte denn auch besser erzählen als er selbst?
Demon hat es nicht einfach im Leben, aber er schlägt sich durch und es ist manchmal traurig, manchmal schön zu lesen, aber immer spannend. Das Buch hat eine ordentliche Seitenzahl von über 800, aber wenn man erst einmal angefangen hat, will man gar nicht mehr aufhören. Demon spricht Umgangssprache, und das finde ich sehr passend. Er versucht nicht eine Distanz zu dem Erzählten aufzubauen, er erzählt, wie er gesprochen hat und erzählt, was er empfunden hat.
Als ich auf das Buch aufmerksam wurde, war ich noch ein bisschen skeptisch, ob mir ein Remake eines Dickens-Klassikers gefällt. Es wird schnell langweilig, wenn man einfach nur nacherzählt. Aber hier passiert das nicht. Die Geschichte wird mit so viel Leben(swirklichkeit) ausgefüllt, dass man einfach mitfiebern muss.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und volle Punktzahl.