Guter Ansatz, aber...

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quatschpanda Avatar

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"Demon Copperhead" ist ein wuchtiges Werk - in seinem inhaltlichen Ansatz genauso wie im Umfang. Ich schätze Barbara Kingsolver sehr, habe "Flight Behavior" geliebt, und finde auch das Setting ihres neuen Werks durchaus faszinierend. Gleichzeitig hat "Demon Copperhead" leider für mich nicht die gewünschte Sogwirkung entfaltet, die es braucht, um die Hauptfigur - den Jungen Demon, mit dem es das Schicksal wirklich nicht gut gemeint hat - über mehr als 800 Seiten begleiten zu wollen. Stattdessen fragt man sich bereits nach den ersten paar hundert Seiten: Wie viel Mist kann einem Menschen passieren - das ist doch nicht mehr glaubwürdig...? Die von der Literaturkritik geschätzten Bezüge zum Buch David Copperfield von Charles Dickens kann ich nicht in die Bewertung einbeziehen, da ich Copperfield nicht gelesen habe. Vielleicht hätte das geholfen? So bleibe ich leider etwas unzufrieden zurück. Die tolle Autorin - sprachlich wunderschön - hätte mit etwas mehr Kürze das Werk durchaus beleben können.