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klautschi Avatar

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Demon wird in prekäre Verhältnisse geboren: die Mutter, fast selbst noch eine Teenagerin und drogenabhängig, bringt ihn in einem Trailer zur Welt. Sein Vater ist bereits verstorben, von ihm geerbt hat Demon seine kupferroten Haare. Als Demon noch ein Kind ist, stirbt auch die Mutter; und ab da beginnt die Odyssee von Pflegefamilie zu Pflegefamilie, die den kleinen Buben ausbeuten und schlecht behandeln, Gewalt ausüben, ihn hungern und schuften lassen. Sein Überlebenswille wird dadurch jedoch nicht gebrochen.

Demon erfährt aber auch dauerhafte Beziehungen zu Menschen, die es wirklich gut mit ihm meinen und ihm eine Stütze sind. So schafft er es in der High-School ein angesehener Footballstar zu werden, bis zu seiner Verletzung. Dieser Teil des Romans hat die Opioid-Krise in Amerika zum zentralen Thema, die viele Menschen in Abhängigkeit, Ruin und Tod getrieben hat.

Der Großteil der Protagnist*innen in dem Roman sind die Hillbillys, die Hinterwäldler aus den ländlichen Gegenden Amerikas. Der Autorin ist es unglaublich gut gelungen, dieses Milieu darzustellen.

Alles in allem eine herzzerreißende, sozialkritische Erzählung, die wohl auf eine breite Schicht der amerikanischen Bevölkerung zutrifft. Die über 800 Seiten des Romans sind getragen von schwierigen Lebenssituationen und doch immer wieder hoffnungsvollen Lichtblicken und – vor allem – einer Prise Humor. Die Adaption des David Copperfield Romans von Charles Dickens in die Gegenwart ist unglaublich gut gelungen.