Wortgewaltig und Erschütternd

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stephie Avatar

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Demon Copperhead ist ein beeindruckender Roman über das Erwachsenwerden in einer gesellschaftlich benachteiligten Gegend, um Freundschaften, Familien und die Frage danach, was eine Familie eigentlich wirklich ist und die Opioid-Epidemie in den USA.

Dieser Roman von Barbara Kingsolver, angelehnt an den Klassiker “David Copperfield” von Charles Dickens, erzählt die Geschichte von Damien, den alle seit er klein ist Demon nennen. Er wurde von einer Drogensüchtigen-Teenie-Mutter auf die Welt gebracht, sein Vater ist zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Nicht die besten Voraussetzungen für den Start ins Leben, aber Demon macht das Beste daraus und versucht sich so gut es eben geht im Leben durchzuschlagen.

Demon Copperhead hat mich sehr zum Nachdenken gebracht und mir beim Lesen neue Blickwinkel aufgezeigt, die ich so bisher noch nicht gelesen habe. Wir können in dem Roman mit Demon heranwachsen, Freundschaften schließen, Fehler machen, auf die Nase fallen und wieder aufstehen. Wir spüren seinen Witz, seine Frustration, seine Talente und lernen die Menschen kennen, die ihn zu dem gemacht haben, wer er ist. Dieses Buch ist so vielschichtig und trotz seiner Dicke in keiner Weise langatmig. Ich war überrascht, wie schnell ich durch die Kapitel geflogen bin, weil ich einfach immer noch länger in der Geschichte von Demon bleiben wollte und erfahren musste, wie es weiter geht.

Barbara Kingsolver gibt uns mit Demon Copperhead einen dringend notwendigen Einblick in die südlichen Appalachen, über institutionalisierte Armut in den USA, das schreckliche Pflegefamiliensystem sowie die beginnende Opioidkrise der 1990er-Jahre und die Kinder, die darin aufwachsen.