Zwar sehr umfangreich, aber jede Seite ist es wert, gelesen zu werden

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ichmagbücher Avatar

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Zugegeben, als das Päckchen mit dem Buch ankam, war mein erster Gedanke "Oh nein, so ein dicker Wälzer". Da hatte ich nicht darauf geachtet und es wäre in der Tat die Wahl des Ebooks klüger gewesen. Aber mit der Zeit entwickelt man eine gute Technik mit diesem schweren Buch trotzdem gut klarzukommen. Hinter dem alles andere als schönen und nichtssagenden Cover verbirgt sich die Geschichte des kleinen Demon Copperhead. Dieser lebt in prekären Verhältnissen mit einer Mutter, die ein problematisches Verhältnis zu Drogen hat, was ihr letztlich zum Verhängnis wird. Und damit beginnt für den Jungen eine Odyssee durch sämtliche Instanzen, die der amerikanische Staat für derartige Fälle bereithält. Seine Erlebnisse bei den Pflegefamilien sind zum Teil haarsträubend und es wird auch deutlich, dass die Behörden oft keine Wahl haben und Kinder zu Pflegeeltern geben müssen, von denen sie wissen, dass es die Kinder dort nicht gut haben werden. Nebenbei wird deutlich, wie schlimm die Zustände in Amerika zum Teil sind und weshalb es so ein gespaltenes Land ist. Die auf dem Land Lebenden sind die Abgehängten und werden dafür noch belächelt.
Die aus der Sicht des Jungen erzählte Geschichte ist trotz des Umfangs und einiger Längen zu Recht mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet worden.

Fazit:
Ein tolles Buch - Charles Dickens hätte wohl seine Freude an diesem David Copperfield der Gegenwart