Enttäuschend

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Enttäuschend

Nach einem verpatzten Rendez-vous kehrt der freie Journalist Harry Svensson in sein Hotel zurück. Durch die offenstehende Tür des Nachbarzimmers entdeckt er den schlafenden B-Promi Tommy Sandell, neben ihm die Leiche einer Frau. Seine berufliche Neugierde und sein persönlicher Bezug zu dem Fall bringen ihn dazu, mit eigenen Recherchen zu beginnen ….

„Schlagkräftig. Speziell. Spannend.“ wird das Buch beworben, die Kurzbeschreibung klingt vielversprechend, weshalb ich den „Thriller" unbedingt lesen wollte. Der Schreibstil ist gut zu lesen, ich fand schnell in das Geschehen hinein, und im Charakter Harry Svensson einen ganz eigenen, aber dennoch sympathischen Typen. Der ehemalige Reporter einer Stockholmer Zeitung und angehende Kneipenwirt verfolgt nach wie vor sehr interessiert das aktuelle Geschehen - ganz nach altem Stil, in gedruckten Zeitungen - und findet Gefallen am Spanking, einem Milieu, dem ich bisher noch nicht begegnete.

Doch so vielversprechend die Geschichte begann, fiel mir schon bald die für einen Thriller recht ausschweifende Erzählweise auf, die das Geschehen zäh werden und die Handlung nicht recht in Gang kommen ließ, sodass ich auf Seite 80 das erste Mal mit dem Gedanken spielte, das Buch abzubrechen. Drei Wochen später hatte ich (erst) weitere 200 Seiten Geschichte rund um Harry Svensson gelesen - von Begegnungen mit alten Bekannten und Barbecue-Abenden, mehreren Treffen mit der Hauptkommissarin und Telefonaten mit seinem ehemaligen Kollegen, Erinnerungen an die Kindheit, jedoch recht wenig, was ich in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Verbrechen bringen könnte - und von Thrill keine Spur. Die Handlung vermochte mich nicht mehr zu fesseln und nicht einmal die Aussicht auf ein vielleicht großartiges Finale konnte mich motivieren, weitere 500 Seiten des Auftaktes dieser hoch gelobten, neuen, schwedischen Krimiserie anzugehen - ich habe das Buch endgültig weggelegt. Ich bin enttäuscht.