Er hat den Blues

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jthlange Avatar

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Gleich zu Beginn hat er einen - der Blues - man hört förmlich die Stimme aus dem Off - und ihre schnoddrigen Kommentare. Aus dem geplanten speziellen Abenteuer für den Aussteigerjpurnalisten Harry Svenson wird nichts - er bekommt eine schlagkräftige Abfuhr. Dumm nur, das just diese Frau kurz darauf tot im Bett eines in die Jahre gekommenen Bluesmusikers von eben diesem Harry gefunden wird. Das könnte eine Story geben - und gleich darauf bemüht Harry seine allen Kontake um seinen Fund journalistisch auszuwerten. Nur der Polizei enthält er einige Details vor. Kurz darauf passiert ein Mord nach gleichem Muster - und Harry ist sich sicher es mit einer Serie zu tun zu haben.
In der Folge entwickelt sich ein Schnitzeljagd, in deren Verlauf auch der Mörder zu seinen Statements kommt. Ziemlich bald fällt die unheimliche Nähe des Mörders zu seinem Verfolger auf. Beide ein, allerdings aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln die Vorliebe zu einer besonderen Spielart des BDSM. Im Verlauf der Handlung wird auch der Leser an einigen dieser Rituale beiwohnen. Über beide wird auch ein Blick in deren Kindheit gewährt. So kann der Leser den Akteuren ein wenig voraus sein und erfährt wichtiges über deren Motive. Die Schniteljagd bleibt immer ausreichend spannend und lässt auch Zeit für interessante Nebenstränge der Handlung - hier erfährt der Leser interessantes über Land und Leute - und lernt viele knorrige Typen kennen - sogar für eine etwas andere Romanze bleibt Zeit - bei der Flut der Informationen auf fast 800 Seiten Romanlänge versteht es der Autor geschickt die wesentlichen Aspekte der Handlung zwischendurch zusammen zu fassen. Die Sprache der Personen ist wunderbar lakonisch - es ergeben sich viele Situationen - die zum Schmunzeln anregen - und der Schluss läßt auch etliches offen Obwohl es formal auch ein Happy End sein könnte. Klare Leseempfehlung!