Ruhiges Erzähltempo

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tkmla Avatar

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Harry Svensson hat seinen Job als Reporter für eine große schwedische Zeitung aufgegeben und dümpelt etwas ziellos durchs Leben. Er ist sich noch nicht so wirklich sicher, was er zukünftig beruflich machen will. Privat gibt er sich seinen etwas speziellen Neigungen hin und trifft sich mit gleichgesinnten Frauen. Das letzte Treffen ging leider schief und bescherte ihm ein blaues Auge. Doch das sollte nicht das einzige ungewöhnliche in dieser Nacht werden. Bei seiner Heimkehr ins Hotel findet er den abgehalfterten Sänger Tommy Sandell mit einer toten Frau im Hotelbett.
Harry wittert eine seine Chance und nutzt die einmalige Gelegenheit. Er beginnt für die Zeitung zu ermitteln und macht damit auch den Mörder auf sich aufmerksam. Als weitere Opfer auftauchen und der Mörder Kontakt zu ihm aufnimmt, wird es für Harry langsam unheimlich. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, ist eines der Opfer die Frau, die ihm das blaue Auge verpasst hatte und zu der er vorher regen und vor allem eindeutigen Emailkontakt hatte. Jetzt muss er vor der hartnäckigen ermittelnden Kommissarin auch noch seine eigenen Spuren verwischen, um nicht selbst in Verdacht zu geraten.
Harry reist bei seinen Ermittlungen quer durch das ganze Land und auch in seine eigene Vergangenheit.

Ich muss zugeben, dass ich etwas gebraucht habe, mich mit dem Buch anzufreunden. Die Erzählweise ist sehr langsam und unaufgeregt. Man hat also nicht unbedingt einen hochspannenden Thriller und Pageturner, sondern eher einen geruhsam fließenden Roman mit Krimielementen. Da täuschen vielleicht Titel und Cover etwas. Dich richtigen Spannungsmomente sind überschaubar und meist dann, wenn die Erzählperspektive zum Mörder wechselt. Im Laufe des Buches kann man sich aber auf das Tempo einlassen und hat dann auch Freude beim Lesen.
Ich würde das Buch durchaus weiterempfehlen, aber nicht unbedingt als Thriller.