Skandinavisch gut!

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hybris Avatar

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Den Krimi habe ich gerne gelesen, ich hätte mir aber weniger Längen in der Erzählung und überhaupt eine Straffung des plots gewünscht, dann wären es fünf volle Sterne geworden. Die Geschichte beginnt folgendermassen:
Meistens sind ja skandinavische Krimis ähnlich aufgebaut - Polizist mit Problemen, Psychologin, Mord in der Natur . Nicht so hier, es gibt einen Ich-Erzähler. Er ist ehemaliger Journalist und trifft Ulrika aus Malmö, die Weine für den Rockstar T.S. vertickt. Ulrika ist um die 40 und geschieden. Der Ex-Journalist kann den Rockstar nicht ausstehen, findet, er klinge wie ein "alter Troubadour". :-) Er findet sein Gehabe nicht authentisch, würde ihn gerne nach den "Sümpfen von Lousiana" fragen, da er findet, dass Blues echt sein muss.
Zwischen dem Journalisten und Ulrika entspinnt sich eine email-Freundschaft, in denen die Frau das Interesse für spanking äussert. Als der Journalist nach Malmö reist, um Ulrika derart zu "beglücken", wird die Situation absurd. Ulrika will, dass er den Feuerwehrmann und sie die Pyromanin mimt. Nach ein paar Schlägen wirft die den Journalisten aus der Wohnung und haut ihm auf die Nase.
Der geht ins Hotel, um im Nebenzimmer den schlafenden Tommy S. neben einer Toten zu entdecken...die Geschichte nimmt ihren Lauf. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, im Verlauf der story gibt es Irrungen und Wirrungen, Spannung auf den letzten Metern und die Suche nach der Wahrheit.

Mir gefiel der Stil des Autors sehr gut, der lapidare Sarkasmus, die popkulturellen Bezüge zu de Sade, Filmen, Rihanna. Wie gesagt störten mich aber die langatmigen Episodenund die relative Spannungsarmut ein wenig - daher vergebe ich 4 von insgesamt 5 Sternen und eine Leseempfehlung, denn der Roman unterscheidet sich von anderen Vertretern des Genres!