Kühle Distanz und das Gewicht der Erinnerung
Der erste Eindruck dieser Leseprobe ist von einer schonungslosen Nüchternheit geprägt. Der Erzähler begegnet dem Tod seines Bruders ohne Pathos, fast gleichgültig, und doch schwingt zwischen den Zeilen eine unterdrückte Verletzlichkeit mit. Die Sprache ist klar, hart und gleichzeitig von einer stillen Melancholie durchzogen. Besonders eindrücklich ist, wie familiäre Spannungen, unerfüllte Träume und soziale Härten miteinander verwoben werden – das macht die Geschichte schmerzhaft authentisch und bedrückend realistisch.