Ein neues Jahreshighlight
Ohne zu übertreiben würde ich Édouard Louis eine eigene kleine Schublade in meinem Regal der favorisierten Bücher 2025 widmen, denn bei "Der Absturz" hatte ich nicht nur das Gefühl, dass ich auch nach langem Nachdenken kein ähnliches Buch benennen konnte, es war auch handwerklich überzeugend. Das, was seine Bücher so besonders machen ist die Tatsache, dass er einen autobiographischen Roman schreibt, man aber das Gefühl hat, dass er selbst noch mitten in der Handlung steckt. Ich kenne natürlich autobiographische Romane, aber keines dieser Bücher würde ich mit "Der Absturz" vergleichen. Schon der erste Satz hatte mich in der Leseprobe so angefixt, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte, da er mich kalt erwischt hatte: "Als ich vom Tod meines Bruders erfuhr, empfand ich nichts; weder Traurigkeit noch Verzweiflung noch Erleichterung noch Freude."
Im weiteren Verlauf reist der Protagonist nach Hause in die Kleinstadt und muss und versucht, seinen Platz in der Familie einzunehmen. Er, der Autor, der nach Paris gegangen ist, um zu schreiben! Jetzt werden Erwartungen an ihn herangetragen, an ihn, der ja das große Geld zu machen scheint. Warum? Weil es von ihm erwartet wird?
Es steht längst fest - all die anderen Bücher dieses Autors gehören in mein Regal.
Im weiteren Verlauf reist der Protagonist nach Hause in die Kleinstadt und muss und versucht, seinen Platz in der Familie einzunehmen. Er, der Autor, der nach Paris gegangen ist, um zu schreiben! Jetzt werden Erwartungen an ihn herangetragen, an ihn, der ja das große Geld zu machen scheint. Warum? Weil es von ihm erwartet wird?
Es steht längst fest - all die anderen Bücher dieses Autors gehören in mein Regal.