Zu große Träume
Die Geschichte zweier Brüder – der eine stirbt, der andere lebt, empfindet aber nichts in dem Moment, in dem er davon erfährt. Tod durch Organversagen mit 38 Jahren und schon seit 10 Jahren haben die beiden sich nicht mehr gesehen, nicht mehr miteinander gesprochen.
Èdouard geht auf Spurensuche nach seinem verlorenen Bruder, er will verstehen, was für ein Mensch dieser ist. Dabei lotet er den Charakter des Verstorbenen aus, interviewt Freunde und Geliebte und will begreifen, was ihn zu dem hat werden lassen, der er ist – ein zutiefst unglücklicher, verunsicherter, gewalttätiger Mensch mit zu großen Träumen, der an der Realität und an sich selbst gescheitert ist. Schonungslos nähert er sich der eigenen Herkunftsfamilie, den Strukturen, den Eltern und Geschwistern, erzählt von alltäglichen Dingen und besonderen Erlebnissen, seinen Abiturprüfungen, Weihnachtsfesten, dem Unverständnis und der Lieblosigkeit, von Armut, Abhängigkeit, Missgunst, Gewalt und der Hoffnung auf Flucht und Veränderung. In kurzen Sequenzen kommen unterschiedliche Personen zu Wort bzw. werden verschiedene Themen angesprochen.
Intensiv und ehrlich durchleuchtet Èdouard auch seine eigenen Gefühle, seine Ungeduld, seine Scham, Ekel und Abscheu, aber auch Verantwortung und Liebe. Wie schon in seinen vorangegangenen Werken „Monique bricht aus“, „Die Freiheit einer Frau“ oder „Das Ende von Eddy“ konzentriert er sich auf seine Familiengeschichte, seinen eigenen, schweren Weg aus dem Molloch der Herkunft, bricht Tabus, schafft den Ausbruch und die Abgrenzung.
Ein großartiger Text, der Seelenschau im positiven Sinne betreibt, der mitnimmt, der in die Tiefen der Existenz vordringt und das Unaussprechliche formuliert, die eigene Gefühllosigkeit und Gleichgültigkeit dem Bruder gegenüber. Mehr als eine bloße Autobiographie sind Louis` Autofiktionen große Literatur, Meisterwerke, vergleichbar mit Annie Ernaux, eloquent, schockierend und sprachgewaltig.
Èdouard geht auf Spurensuche nach seinem verlorenen Bruder, er will verstehen, was für ein Mensch dieser ist. Dabei lotet er den Charakter des Verstorbenen aus, interviewt Freunde und Geliebte und will begreifen, was ihn zu dem hat werden lassen, der er ist – ein zutiefst unglücklicher, verunsicherter, gewalttätiger Mensch mit zu großen Träumen, der an der Realität und an sich selbst gescheitert ist. Schonungslos nähert er sich der eigenen Herkunftsfamilie, den Strukturen, den Eltern und Geschwistern, erzählt von alltäglichen Dingen und besonderen Erlebnissen, seinen Abiturprüfungen, Weihnachtsfesten, dem Unverständnis und der Lieblosigkeit, von Armut, Abhängigkeit, Missgunst, Gewalt und der Hoffnung auf Flucht und Veränderung. In kurzen Sequenzen kommen unterschiedliche Personen zu Wort bzw. werden verschiedene Themen angesprochen.
Intensiv und ehrlich durchleuchtet Èdouard auch seine eigenen Gefühle, seine Ungeduld, seine Scham, Ekel und Abscheu, aber auch Verantwortung und Liebe. Wie schon in seinen vorangegangenen Werken „Monique bricht aus“, „Die Freiheit einer Frau“ oder „Das Ende von Eddy“ konzentriert er sich auf seine Familiengeschichte, seinen eigenen, schweren Weg aus dem Molloch der Herkunft, bricht Tabus, schafft den Ausbruch und die Abgrenzung.
Ein großartiger Text, der Seelenschau im positiven Sinne betreibt, der mitnimmt, der in die Tiefen der Existenz vordringt und das Unaussprechliche formuliert, die eigene Gefühllosigkeit und Gleichgültigkeit dem Bruder gegenüber. Mehr als eine bloße Autobiographie sind Louis` Autofiktionen große Literatur, Meisterwerke, vergleichbar mit Annie Ernaux, eloquent, schockierend und sprachgewaltig.