Die Bösen unter sich

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lindarabbit Avatar

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Weltweite Verwicklungen – der Vatikan, die Grauen Wölfe, die türkische Mafia, der türkische Präsident. Dazu kommt eine Auftragsmörderin, die eigentlich keine sein möchte, aber gezwungen wird. Es geht um einen Datensatz, irgendwo steckt eine Festplatte auf der recht brisantes Material zu finden ist. Und die oben genannten ‚players‘ wollen diese Festplatte an sich bringen. Doch zuerst einmal wird eine junge Frau, hochschwanger, umgebracht und drapiert wie eine seltene Blume auf einem Gemälde. Daneben liegt ein Türke, niedergeschlagen.

Zwei Ermittler:innen, er (Roth) – abgehalftert, Ex – Journalist, einst mit Ambitionen, Ex – Afghanistan - Kämpfer, und mit ganz vielen weiteren Ex wo er anscheinend überall gescheitert ist. Sie ( Freudensprung) auch kein unbeschriebenes Blatt, auch eine Ex, Ex – Polizistin und wohl eine eiskalte Ermittlerin. Dazu kommt Kopetzky, ein Mitarbeiter vom MAD, mit sehr schlechten Manieren und einer Raucherlunge fast am Ende. Und Ishikli Caner, die eigentlich nicht mehr im Auftrag der ‚Grauen Wölfe‘ unterwegs sein will, ihr Ziel ist aussteigen.

Roth und ‚Killerin‘ kennen sich aus einer früheren Angelegenheit um den Friedrichspalast in Berlin. Auch Freudensprung und Roth kennen sich, näher, sie waren früher mal ein Pärchen. Roth und Kopetzky kennen sich recht gut, sie waren zusammen in Afghanistan. Kopetzky ist auch derjenige, der sie alle zusammen trommelt, Roth und Freudensprung. Das Team - im großen Ganzen ein rüder Haufen von älteren Halbstarken, männlicher und weiblicher Natur, dazu wird geraucht was das Zeug hält und gesoffen sowieso. Die Einzige, die wirklich sehr effizient arbeitet, ist Ishikli Caner. Auch sie bekommt den Auftrag diesen Datensatz zu besorgen.

Zuerst einmal – Berlin, und es sieht so aus, als ob sich die Angelegenheit recht schnell erledigen lässt. Von Ishikli. Doch es ist nicht nur das Ermittlerteam, was hinter der Festplatte her ist, sondern auch noch unbekannte Mitspieler. Und die sind ziemlich brutal. Ishiskli, die alles zuerst im Griff hat, wird ferngesteuert. Nächste Station ist Rom. Um die Engelsburg herum und dem Petersplatz. Dort wird der Thriller dann zu einem üblen Geschäft, thrillermäßig. Es fliegen die Fetzen, buchstäblich, unterschiedliche Geheimdienste wollen auch mitspielen, jagen sich ihre Kompetenzen ab und misstrauen sich.

Je mehr man sich in die Geschichte einliest, umso spannender wird es. Zum Schluss kostet es Fingernägel, es wird rasant und ziemlich unglaublich, was da abgeht (aber es könnte in der Tat solche Angriffe geben, denn es gab schon welche anderenorts, mit den eingesetzten Mitteln). Auf einmal befand ich mich auf dem Petersplatz in der Menge und fürchtete mich ebenso wie viele andere… Hat es ‚meine Heldin‘ geschafft? (Und ihre Schatten und Beschützer?)

Zuerst einmal fiel mir der ungewöhnliche Titel auf: Der achte Kreis. Das hat bestimmt eine Bedeutung, denn im Klappentext stand davon nichts. Zum Glück gibt es Suchmaschinen – also spukte mir eine aus, der achte Kreis von Dantes ‚Inferno‘. Was noch dabei steht, erwähne ich jetzt nicht, denn das wäre bereits ein Spoiler. Das Titelblatt zieht mich nicht besonders an, ist aber üblich bei solchen Thrillern, auffällig ist es bestimmt.
Schreiben kann der Autor und auch spannend! Und er ist engagiert, tritt auch mit seinem Lesepublikum in Kontakt.

Das Ende bleibt offen, eine wichtige Figur verschwindet aus einem Militärkrankenhaus und ein Bösewicht ist untergetaucht. Die Weichen sind gestellt für einen zweiten Band…