Allgäu-Krimi um einen Hof mit Vorgeschichte

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irismaria Avatar

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Das Titelbild und der Titel machen mich schonmal neugierig: ein Allgäu-Krimi, der auf einem Ahnhof (was immer das ist) spielt, mit vermutlich kauzigen Einheimischen und evtl. auch Polizisten, vielleicht zum Kontrast noch geschniegelte Ermittler aus München... auch der Klappentext lässt eine interessante Story erwarten.

Die Leseprobe (ab S. 45, der anfang fehlt also) stellt uns die 69jährige Mathilde vor, die sich für ihre junge Verwandte Daniela einen Hof anschauen soll, da Mathilde Dinge wahrnehmen kann, die andere nicht sehen. Daniela möchte mit ihrem Mann den Hof kaufen und sich den Traum vom Landleben erfüllen. Ragnick beschreibt Mathildes Gedanken auf der Fahrt und die idyllische Umgebung des Hofes so plastisch als wäre man dabei. Gefällt mir sehr! Doch beim Hof angekommen wechselt die Stimmung: Mathilde spürt bei der Begehung, dass sich hier schreckliches zugetragen haben muss. Mir ist beim Lesen eine Gänsehaut den Rücken hinunter gelaufen... Doch Daniela und ihr Mann lassen sich nicht vom Kauf des Hauses abbringen. Leider wechselt die Szene dann vom Hof weg, der Leser erfährt, dass Mathilde beim Journalisten Walcher wohnt... doch es geht sicherlich ja mit dem Hof weiter, auch wenn sich der Kauf verzögert und Mathilde einen wütenden anruf vom Immobilienbüro erhält.

"Der Ahnhof" besticht (noch) nicht durch atemlose Spannung, sondern durch die liebevolle und originelle Beschreibung der Handlungen und Personen. Die vorgestellte Szenerie lässt auf einige Überraschungen hoffen und die Sprache ist flüssig und die Geschichte zieht in ihren Bann.