Übersinnliche Wahrnehmungen und Schmetterlinge im Bauch

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waldeule Avatar

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Wieder mal ein Lokalkrimi, der in meiner weiteren Heimat spielt - schön! Geschickt wird in der Leseprobe mystisches und übersinnliches aus dem Allgäu mit der ganz normalen Alltagswelt verknüpft. Dies bietet für einen Krimi (wird es überhaupt ein Krimi?) die Gelegenheit für einen ungewöhnlichen Einstieg, der mich auf alle Fälle angesprochen hat. Die Geschichte über Mathilde, die übersinnliche Fähigkeiten hat und im "Ahnhof" ausgesprochen Böses wahrgenommen hat, fand ich interessant und gut ausgeführt. Hier hat es mich auch nicht gestört, dass ein eher langsames Tempo gewählt wurde und viele Dinge ausführlich beschrieben wurden.

Anders war dies beim zweiten Handlungsstrang, in dem sich Walcher in die Vorsitzende des Heimatvereins verliebt. Das fand ich etwas langweilig, auch wenn sich schon andeutet, dass an der ganzen Sache irgendwas faul ist. Schwierig fand ich es auch deswegen, da mir die persönlichen Verbindungen der Personen fehlen. Das kann an den fehlenden Seiten liegen, aber auch an den Hinweisen zum Vorgängerbuch, mit denen ich natürlich überhaupt nichts anfangen konnte.

Den Schreibstil fand ich ganz okay, nur die Dialoge wirkten auf mich etwas hölzern. Alles in allem ein Buch, das ich eher abwartend beurteile. Nicht wirklich schlecht, aber überzeugt bin ich noch lange nicht.