Hochspannung von A bis Z

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anke78 Avatar

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Jan Grall ist operativer Fallanalytiker beim LKA. Als in einem Wildtiergehe eine Leiche gefunden wird, beordert das LKA Jan und seine Kollegin Rabea Wyler an den Tatort im Westerwald. Ausgerechnet in den Westerwald, Jans Heimat, die er seit einem bitteren Vorfall in der Familie seit vielen Jahren meidet. Erinnerungen kommen in ihm hoch, doch dafür bleibt anfangs nicht viel Zeit. Denn eine Entdeckung an der Leiche lässt Schlimmes befürchten. Der Mörder hat dem Toten ein „A“ auf die Brust tätowiert. Während sie noch den Leichenfundort begutachten, wird ein zweiter Leichenfund gemeldet – dem Toten wurde ein „B“ tätowiert. Alles deutet auf einen Serientäter hin, der mit seinen Opfern sein eigenes grauenhaftes Alphabet erstellt. Und dann gerät Jan selbst ins Visier des Täters als sein Hotelzimmer mit dem Buchstaben „Z“ markiert wird. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und sie müssen den Täter überführen, bevor er sein Alphabet vollenden kann.

„Der Alphabetmörder“ ist das Thrillerdebüt von Lars Schütz und gleichzeitig der Start einer Serie um den Profiler Jan Grall. Dieser erste Fall hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich dadurch zügig lesen. Die Personen und Handlungsorte sind sehr gut und klar beschrieben. Mit diesem gelungenen Gesamtpaket gelingt es dem Autor, den Leser von Beginn an zu fesseln und zum Miträtseln zu animieren. Wer kann der Täter sein? Dabei gerät man manchmal auf die falsche Fährte, so dass es bis zum Ende spannend bleibt. Die Charaktere des Fallanalytiker-Duos sind sehr unterschiedlich, aber bei den Ermittlungen harmonieren sie sehr gut miteinander. Fast alle Charaktere haben ein schweres Päckchen zu tragen. Sei es Jan Grall, der mit dem Westerwald ein dunkles Ereignis seiner Familiengeschichte verbindet oder Hauptkommissar Stüter, der als Vorgesetzter des Sohns eines Freundes nicht gerade Glanztaten hinlegt. Gerade die dramatischen Ereignisse aus Jans Vergangenheit werden nach und nach immer weiter aufgedeckt. So lernt man die Akteure auch etwas von ihrer persönlichen Seite kennen.

Für mich ist „Der Alphabetmörder“ ein sehr gelungener Serienauftakt für Jan Grall und Rabea Wyler. Ich würde mich sehr freuen, schon bald einen zweiten Fall mit den beiden Fallanalytikern zu lesen.