Auftakt der Karlsbad-Serie

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isa21 Avatar

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Nach einem missglückten Undercover-Einsatz im Drogenmilieu kehrt der FBI-Agent John Adderley im Rahmen eines Zeugenschutzprogrammes nach Schweden zurück, wo er die ersten Lebensjahre verbrachte. In Karlsbad wird er Mitglied des Ermittlerteams, das einen zehn Jahre alten Cold Case neu aufrollt. In dem Vermisstenfall Emilie war der einzige Verdächtige und in der Öffentlichkeit feststehende Täter Johns Halbbruder Billy. John möchte mit der Teilnahme an den Ermittlungen dafür sorgen, dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Die Protagonisten werden gut und facettenreich, mit ihren Ecken und Kanten herausgearbeitet. Wobei mir etliche der komplizierten Persönlichkeiten suspekt erscheinen und häufig keinen sympathischen Eindruck hinterlassen. Auch John hinterlässt mich zweigespalten, zum einen ist er ein intelligenter vorausschauender Ermittler und zum anderen ist er teamunfähig und hadert mit seiner Vergangenheit.
Die Erzählung in zwei Zeitebenen finde ich gelungen. In der Zeit um 2009 erfährt man vom Verschwinden Emilies, den Ermittlungen und wie die Eltern diese Zeit erleben. Im Jahr 2019 wird über Johns verunglückten Undercover-Einsatz geschrieben, sowie den erneuten Ermittlungen im Vermisstenfall Emilie. Die Handlungen sind nachvollziehbar und schlüssig, ebenso werden die Szenen detailreich beschrieben. Der Spannungsbogen wurde durch die zum Teil überraschenden Wendungen bis zum Schluss hoch gehalten und es endet für mich mit einem unvorhergesehenem Täter/In. Der flüssige Schreibstil ist fesselnd und angenehm zu lesen.
Dieses Buch ist ein gelungenes Krimi-Debüt mit einem ungewöhnlichen Ermittler und einem Cliffhanger, der Johns Privatleben betrifft und einen neugierig macht, wie es weitergeht.