Die perfekte Mischung aus amerikanischen und schwedischen Krimi

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brigitta Avatar

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Inhalt:
John Adderley droht während eines Undercovereinsatzes aufzufliegen. Nur das blitzschnelle Handeln eines Kollegen verhindert Johns sicheren Tod.
Diese lebensbedrohliche Situation veränderte Johns Leben, denn John leidet nun unter Panikattacken und er muss in ein Zeugenschutzprogramm.
Entgegen aller Regeln bekommt John eine neue Identität die ihn in seine alte Heimat führt.
John Leben als amerikanischer Staatsbürger ist vorbei, sein neuer Name ist Fredrik Adamsson und sein Arbeitsplatz befindet sich in Karlstad in Schweden. Dort ermittelt er als Polizist in einem ColdCase bei dem ausgerechnet sein Halbbruder der Hauptverdächtige ist.
Obwohl er ein striktes Verbot hat sich mit seinen Familienangehörigen in Verbindung zu setzen besucht er gleich am ersten Arbeitstag seine Mutter.
Dieser Besuch bleibt nicht unbemerkt und langsam erweitert sich der Kreis derer, die Johns wirkliche Identität lüften könnten.
Doch John geht dieses Risiko ein, denn er erkennt schnell das sein Halbbruder nur ein Bauernopfer ist ...


Fazit:
Ein superreicher amerikanischer Ermittler als schwedischer Polizist geht nicht?
Geht doch und macht sogar richtig Spaß.
John Adderley ist zwar Halbschwede und in Schweden aufgewachsen, hat aber lange genug in den USA gelebt um die schwedische Korrektheit gänzlich loszuwerden.
Er kommt als Amerikaner zurück in die schwedische Provinz und eckt gleich überall an, wo man als unkonventioneller Neuling anecken kann.
Damit überzeichnen die Autoren einerseits die schwedische Korrektheit und Steifheit und zeigen anderseits deutlich, wie schwer Integration ist, wenn Lebensart und Temperament deutlich von der Umgebung abweichen.
Diese geringe Akzeptanz von Außenseitern wird Johns Halbbruder zum Verhängnis, ermöglicht aber Johns Alleingänge.
"Der andere Sohn" hat alle Qualitäten, die ein skandinavischer Krimi haben muss, ist allerdings nicht so schwer und und auf unzählige Handlungsstränge verteilt, wie wir es sonst von schwedischen Krimis gewohnt sind.
Die 526 Seiten flogen nur so dahin und die Geschichte darin wurde lebendig und eingängig erzählt.
Der amerikanisch-schwedische Ermittler hat mir richtig gut gefallen. Gefallen hat mir auch, dass das Ende des Buches einen weiteren Band verspricht.
Die Vorstellung, dass sich John Adderley in der skandinavischen Krimiwelt etablieren könnte gefällt mir sogar außerordentlich gut!