Neue Krimireihe

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Das schwedische Autorenduo Mohlin/Nytröm legt mit „Der andere Sohn“ seinen ersten Kriminalroman vor. Das tolle Cover – farblich ungewöhnlich für einen Krimi – und der vielversprechende Klappentext waren Gründe genug für mich, das Buch zu lesen.

Man wird gleich reingeschmissen in das Leben des FBI-Agenten John Adderley und erlebt mit, wie ein gefährlicher Einsatz ihn an seine Grenzen bringt. Er muss das Land dringend unerkannt verlassen und landet mit neuer Identität als Fredrik Adamsson in der Heimat seiner Mutter in Schweden. Dort wird er als Ermittler auf einen Cold-Case-Fall angesetzt, der schon 10 Jahre zurück liegt und in dem u.a. ein junges Mädchen verschwunden ist.

Was mir gefallen hat:
Die Figur des Fredrik/John ist wahnsinnig komplex und erschließt sich dem Leser nur nach und nach. Das fand ich durchaus interessant, auch wenn der Kerl kein wirklicher Sympathieträger sein möchte. Der Fall an sich ist kniffelig und undurchsichtig, so dass man nur durchs Weiterlesen der Lösung näher kommt. Knackige Dialoge und wohl dosierte Action machen Tempo.

Was mir nicht so gefallen hat:
Am Anfang tat ich mich irgendwie schwer, in die Geschichte reinzukommen. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag. Ich habe etwas gebraucht, um im Leben von Fredrik und im Fall anzukommen, aber dann konnte der Plot mich überzeugen. Vielleicht war es mir einfach too much, dass der Ermittler Undercover, durch eine Angststörung gehandicapt und an einem Fall dran ist, in dem sein eigener Bruder als der Hauptverdächtige geführt wird. Einfach ein bisschen viel Gewolltes. Aber nachdem ich das akzeptiert hatte, machte der Krimi durchaus Vergnügen zu lesen.

Fazit: Ungewöhnlich aber empfehlenswert.