Das war nicht mehr seine Stadt, nicht mehr sein Stadtviertel, nicht mehr die Straße, die er vorhin entlanggerannt war.

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sabatayn76 Avatar

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Inhalt:
November 1944: Kriminalinspektor Max Heller wird zu einem Ruderhaus an der Elbe gerufen. Zwei Jungen haben dort die schrecklich zugerichtete Leiche einer Frau gefunden.

Weniger als drei Wochen später taucht eine weitere Frauenleiche auf, und in den Straßen Dresdens erzählt man sich vom sogenannten Angstmann, den man in der Dunkelheit atmen und lachen hören kann.

Nach der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 geht man davon aus, dass der Angstmann den Bombenhagel nicht überlebt hat, doch dann wird wieder eine Leiche gefunden...

Mein Eindruck:
Ich interessiere mich sehr für die Epoche und kenne Dresden, so dass ich den Krimi gerne lesen wollte.

Anfangs hat mir der Krimi außerordentlich gut gefallen, denn die Stimmung in Dresden wurde sehr gut und überzeugend eingefangen, vor allem die gespenstische Stimmung beim Bombenalarm, die Kriegsmüdigkeit, das Misstrauen jedem und allem gegenüber sowie die Angst vor der Zukunft wurden perfekt eingefangen.

Die Morde wurden recht explizit beschrieben, was ich unnötig fand, denn die Stimmung im Buch wird bereits durch den Kriegsschauplatz getragen und brauchte meiner Meinung nach keine weiteren expliziten Gräuel. Durch diese Schilderungen wurde der Krimi in meinen Augen zu reißerisch und wirkte aufgesetzt.

Im Verlauf empfand ich das Buch zudem als weniger fesselnd, weniger authentisch und sprachlich zu hölzern.

Mein Resümee:
Ein starker Einstieg, wodurch man sich die abgedunkelten Häuser, die bei Bombenalarm leeren Straßen und das Leben in Angst und Schrecken sehr gut vorstellen kann, im Verlauf für meine Begriffe leider zu übertrieben, zu reißerisch und dadurch unglaubwürdig.