Einst zog der Angstmann durch die Lande

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tochteralice Avatar

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oder vielmehr durch Sachsen. Aber wer war er wirklich, dieser Mann (?), der junge Frauen mordete - was war ihre Gemeinsamkeit?

Der Krimi spielt im Dresden der letzten Kriegsmonate, bzw. nimmt er genau dort seinen Anfang! Wir lernen Kommissar Max Heller kennen, einen wahrhaft aufrechten Deutschen und zwar im besten Sinne des Wortes: eben keinen Nazi, sondern einen, der versucht auch in den letzten Kriegsmonaten noch (mit)menschlich zu sein, gerade auch als Polizist. Ja, auch das gab es: Ein Mann aus dem Leben, aus dem Volk, der um seine Söhne bangte, die im Krieg waren, verschollen verweißwo, wenn überhaupt noch am Leben, der um seine Essensrationen kämpfte, alte Nachbarn und Freunde nicht aufgab, auch wenn sie Juden oder erwiesene Regimegegner waren und dennoch irgendwie durchkam - gerade so, versteht sich.

Während, aber auch nach der Kriegszeiten war es in Dresden so, wie wohl in den meisten deutschen Städten: viele, ja die allermeisten, hatten Dreck am Stecken und sie waren eher selten auf der falschen Seite - nein, es waren diejenigen, die irgendwie immer durchkamen.

Gerade dies ist der Hauptverdienst des Autors Frank Goldammer: die Schilderung des historischen Teils, die wahrhaft meisterlich recherchiert und mit Leben gefüllt wurde. Die kriminalistische Handlung hingegen verdient immer mal wieder Abzüge in der Logik, in den Zusammenhängen und Übergängen - hier ist noch ordentlich Luft nach oben. Dennoch würde ich nur zu gerne wieder mit Max Heller, einem wahrhaft eigenwilligen Typen, ermitteln!