Gut recherchierter Krimi mit Gänsehauteffekt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gisel Avatar

Von

In den Wirren des letzten Kriegswinters geht in Dresden der Angstmann um: Er ermordet auf bestialische Weise junge Frauen. Kriminalinspektor Max Heller, kriegsgeschädigt bereits durch die Front im ersten Weltkrieg, möchte diesen Mörder fassen. Er bleibt beharrlich auf seiner Spur, obwohl ihn sein Vorgesetzter immer wieder auf die Dringlichkeit hinweist, dass alle deutschen Kräfte sich auf den Erfolg an der Front bündeln müssen. In der Nacht des 13. Februar 1945 hat Heller schon fast Erfolg – und gerät in die Bombennacht, in der fast ganz Dresden zerstört wird. Erst Monate später, als ein weiterer Mord aufgedeckt wird, kann Heller die Verfolgung erneut aufnehmen.
Frank Goldammer hat die Kriegswirren und die Bombenangriffe auf Dresden geschickt mit einem Kriminalfall verknüpft. Kurz habe ich mich mit der Frage beschäftigt, ob ein solch intuitiver Ermittler wie Max Heller in den letzten Monaten vor Kriegsende wirklich an einem Mordfall bleiben kann, behindert durch die Linientreuen, die etwas zu vertuschen versuchen. Geschickt bettet der Autor die Handlung in das vom Kriegsgeschehen betroffene Dresden und fängt damit eine ganz besondere Atmosphäre ein. Die Recherche zu diesem Buch wie auch die Verarbeitung in der Handlung ist beeindruckend, der Leser von heute kann sich in die damalige Zeit gut hineinfühlen. Zudem liest sich das Buch äußerst flüssig, so dass der Leser belohnt wird mit einem gut recherchierten und durchdachten historischen Krimi mit Gänsehauteffekt.