Spannender Auftakt

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miss marple 64 Avatar

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Angst und Schrecken ergreift die ohnehin schon durch Krieg, Hunger und Entbehrungen traumatisierte Bevölkerung Dresdens im Winter 1945, als drei bestialisch zugerichtete Frauenleichen gefunden werden und Kriminalinspektor Max Heller die Spur des Mörders aufnimmt. Ihm fehlt es an allem, was für eine ordentliche Ermittlung notwendig wäre, vor allem Personal und hinreichende Kriminaltechnik. So setzt er auf seine Erfahrungen und auf die wenige Hilfe, die ihm noch zur Verfügung steht. Bei Eiseskälte streift er durch die Nächte, um weitere Anschläge zu vermeiden, befragt Zeugen, die den „Angstmann“ nachts durch die Straßen haben schleichen sehen, die unnatürliche Laute haben hören wollen. Doch die Suche hat wenig Erfolg, zumal er auch durch seinen Vorgesetzten ausgebremst wird. So ist er dem Mörder auch in der verhängnisvollen Bombennacht am 13. Februar 1945 auf der Spur, als die Stadt in einem Inferno untergeht.
Dem Autor gelingt es, in seinem Buch eine Spannung aufzubauen, die den Leser erst langsam gefangen nimmt, die ihn dann aber bis zur letzten Seite nicht wieder loslässt. Er beschreibt das furchtbare Elend der letzten Kriegsmonate, die Hoffnungslosigkeit angesichts nicht versiegender Flüchtlingsströme durch die Stadt, lässt den Leser die Flammenhölle der Bombardierungen miterleben und zeichnet mit seinem Kriminalinspektor einen Menschen, der mit Mut und Unerschrockenheit nicht nur sein Leben und das seiner Frau retten will, sondern der es sich zur Aufgabe gemacht hat, diesen Mörder zu finden, in einer Zeit, wo es abertausende Tote gibt und ein Menschenleben eigentlich nichts wert ist.
Frank Goldammer verbindet die Geschichte seiner Heimatstadt mit einem Kriminalfall der (buchstäblich) unter die Haut geht. Er kündigt eine Reihe an, deren nächster Band im kommenden Herbst erscheint.