Spannender Krimi vor historischer Kulisse

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Dresden – November 1944. Kriminalinspektor Max Heller wird zu einer furchtbar zugerichteten Frauenleiche gerufen. Zwei Jungen hatten sie in einem alten Ruderhaus an der Elbe gefunden. Sein Vorgesetzter SS Obersturmbannführer Rudolf Klapp, der nie bei der Polizei gewesen war, sieht das Ganze als Tat eines Durchreisenden an. Doch Heller will der Sache auf den Grund gehen, er ist dabei ziemlich auf sich allein gestellt, da die meisten seiner Kollegen an die Front beordert worden sind. Das Opfer wird schnell als die Krankenschwester Klara Bellmann identifiziert. In der Bevölkerung tauchen erste Gerüchte über den Angstmann auf, der bei Bombenalarm umherstreift. Heller gibt nichts auf das Gerede, aber sein Suche bleibt erfolglos. Als im Februar 1945 Dresden durch den Bombenhagel den Erdboden gleichgemacht wird, hält man den Mörder für tot.

Mir hat das Buch gut gefallen. Die Stimmung der damaligen Zeit hat der Autor gut herausgearbeitet, so dass man nicht nur über einen spannenden Fall liest, sondern auch viel über den verfallenden Nationalsozialismus in den letzten Kriegsmonaten erfährt. Man sieht die Flüchtlingsströme, die in Dresden verzweifelt Quartier suchen, spürt die Ängste der Menschen, ihre nicht enden wollende Suche nach Lebensmitteln. Der Schlaf wird durch Bombenalarm unterbrochen, das Greifen nach den immer gepackten Taschen und anschließend das Warten auf Entwarnung im Luftschutzkeller. Für mich fühlte es sich sehr authentisch an.

Meine Erwartungen an dem Kriminalroman wurden erfüllt. Die Suche nach dem Angstmann fand ich neben der historischen Kulisse spannend, da es am Ende noch einige Überraschungen für mich gab.