Beeindruckte Familengeschichte

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redcat Avatar

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Der Roman ist eine schöne Verschmelzung von Erfindung und biographischen Momenten, Fiktion und Realität verbinden sich zu einer einmaligen Geschichte.
Die Geschichte beginnt mit einer kleinen Episode aus der Kindheit des Ich-Erzählers.
Anschließend springen wir in die Gegenwart, wenn Spurensuche des Autors in der Vergangenheit und deren Aufarbeitung beginnt. Dieses Kapitel fand ich allerdings sehr verwirrend. Erst als mir klar wurde, dass die Mutter des Erzählers an Demenz erkrankt ist, habe ich den wirren Gedankengängen – beim zweiten Leseanlauf - folgen können. Das Zusammenpuzzlen einer eigenen, subjektiven Wahrheit, in der Wunsch, Erlebtes und Wahrgenommenes zu eine neuen Vergangenheit aber auch Gegenwart zusammengeflickt wird ist fantastisch wiedergegeben. Man merkt, dass diese an Demenz erkrankte über 80 Jahre alte Frau in ihrer eigenen Welt lebt, in der Zeit keine Rolle spielt. Gestern und Heute lösen sich auf, verschmelzen miteinander, werden durcheinander geschüttelt.
Das nächste Kapitel beginnt 1915 mit der Geburt von Otto, dem Vater des Erzählers und welch harte Kindheit er unter seinen Stiefvater (Karl) hatte. (Die Leseprobe endet hier).

Mir hat das Buch gut gefallen, da es einen tollen spannenden und bewegenden Erzählstil hat. Man möchte mehr über diese Familie erfahren.
Ich bin gespannt, ob auch die nächsten Kapitel so gestaltet sind, dass sich Gegenwart – also Gespräche mit der an Demenz erkrankten Mutter – und Vergangenheit – Erlebnisse der Eltern etc. - einander abwechseln. Toll wäre schon dieses Hin- und Herschaukeln....