Familien-Saga

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esposa1969 Avatar

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== Buchrückentext: ==

Nach der Trennung von ihrem Freund reist Hannah nach Castelnuovo in Umbrien, um das Erbe ihrer geliebten Tante Eli anzutreten: ein kleines Steinhaus voller Rätsel. Beim Aufräumen fallen ihr alte Briefe von Eli in die Hände, und sie beginnt zu lesen In diesen Tagen erkundet Hannah Castelnuovo, Elis zweite Heimat. Als sie zufällig auf ein Grundstück mit seltsam verbrannten Obstbäumen gelangt, wird sie unsanft von dort vertrieben. Dorfbewohner erklären ihr später, dass der schroffe Fremde harmlos und seine Leidenschaft das Züchten alter Obstsorten sei. Aus unerfindlichen Gründen hatte sich Eli einst mit dem "Apfelsammler" angefreundet, und auch Hannah sucht seine Nähe. Ist er der Schlüssel zu Elis Geheimnis?


== Cover und Buchtitel: ==

Dieses umbrische Haus in der italienischen Einöde wirkt angenehm beruhigend, aber so ausgestorben. Die Apfelblüten dafür aber sehr lebendig und stehen für einen neuen Anfang, ein neues Leben.

Der Buchtitel alleine lässt keinerlei Rückschlüsse zu, macht also neugierig und lässt einem das Buch in die Hand nehmen und den Buchrückentext lesen.


== Leseeindruck: ==

In diesem Roman lernen wir Hannah kennen, die aus der Ich-Perspektive berichtet und zu Beginn der Handlung die Todesnachricht ihrer Tante Eli erhält. Weil diese Lektüre aus zweierlei Sicht geschrieben ist, lesen wir bereits im nächsten Kapitel über Eli, deren Leben im Rückblick aus ihrer Sicht, als ob sie vor ihrem Tod ihr Leben tagebuchartig verfasst hätte, niedergeschrieben steht.
Weder Elis noch Hannahs Kindheit verliefen rosig. Und Eli zu Beginn des Buches bereits tot und Hannah hat eine unglückliche Affäre mit einem Mann, der nicht ihrer ist .... Auch Elis große Liebe wurde ihr geraubt, ebenso wie ihren neugeborenen Sohn. So lesen wir immer im Wechsel ein Kapitel über Hannahs Jetzt-Dasein und Elis Jugend-Dasein.

Sehr schön, dass wir diese Lektüre also aus zweierlei Perspektiven lesen dürfen und wenn wir über Eli lesen spüren wir das Gefühl der Vergangenheit, obwohl ich die 1960er Jahre noch selbst erlebt habe, kommt mir das vor, als sei es schon hundert Jahre her und nicht erst knapp 50 Jahre. Elis Leben mutet fast schon wie ei historischer Roman an. Gut umgesetzt sind die beiden Sichten auch, dass Hannahs Sicht in fettgedruckt verfasst ist und Elis Sicht in eher blass gedruckt, so weiß man auch während des Lesens - ohne auf die Kapitelüberschriften achten zu müssen - wer gerade aus seiner Sicht schreibt.

Aus dem Buchrückentext wissen wir ja, dass Elis Geschichte dann auch irgendwann Hannahs Geschichte wird und die beiden Erzählstränge zusammenlaufen werden und so darf der Leser gespannt sein, wie sich beide Leben - außer dass Eli eben Hannahs Tante war - miteinander verknüpfen werden….

Ich kann gar nicht genau sagen, welchen Handlungsstrang ich lieber las, den der Hannah oder den der Eli. Mal fand ich Elis Lebensgeschichte weitaus lesenswerter, dann wieder Hannahs. Insgesamt haben mich beide Frauen durch ihre Tapferkeit und Couragiertheit tief beeindruckt und bewegt. Die insgesamt 365 Seiten lasen sich wie im Flug, das Ende war teilweise überraschend und ein anderer Teil vorhersehbar. Ich habe mit Eli und Hannah mitgefiebert und mitgelitten und vergebe 5 von 5 Sterne für diesen wunderbar einfühlsamen Roman.


Vielen Dank für´s Lesen!