Sommerroman

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waterlilly Avatar

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Durch das ausgesprochen ansprechende Cover bin ich auf das Buch „Der Apfelsammler“ von Anja Jonuleit aufmerksam geworden.
Die malerische Landschaft in authentischen Farben lädt dazu ein, den Roman in die Hand zu nehmen und schon allein wegen diesem Titelbild wollte ich mich in dieses Buch verlieben.

Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven.
Zum einen in Rückblicken aus der Sicht von Elisabeth, genannt Eli. Im Jahr 1965 lebt diese mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Sophie auf einem Bauernhof in Süddeutschland. Das Verhältnis zu den Eltern ist schwierig und wenig liebevoll. Eli besucht die Klosterschule, sie schreibt gute Noten und träumt von einer Zukunft, fern von der Arbeit in den Ställen. Eines Tages lernt sie auf dem Heimweg den italienischen Gastarbeiter Giorgio kennen, eine Begegnung, die ihr ganzes Leben verändern soll.

Die zweite Perspektive handelt von Elis Nichte Hannah. Beide verbindet ein enges Verhältnis, da Eli ihre Nichte nach dem Unfalltod ihrer Eltern aufzog. Hannah ist von dem plötzlichen Tod ihrer Tante schockiert und reist nach Italien, wo diese zuletzt gelebt hat und dort stellt sie fest, dass sie doch nicht alles über Eli wußte.... Auch der mysteriöse Matteo, der seltene Apfel- und Birnensorten anbaut weckt ihre Neugierde.


Beide Handlungsstränge sind in der ich-Form verfasst, durch entsprechende Kapitelüberschriften wird jeweils deutlich, um welche Sichtweise es sich handelt, so dass es zu keinen Verwirrungen beim Leser kommt. Ein wenig schade fand ich, dass die Kapitel teilweise sehr kurz, manchmal nur zwei Seiten lang, sind und ich mich durch den häufigen Perspektivenwechsel ein wenig aus der Geschichte gerissen fühlte.
Das ist jedoch der einzige Kritikpunkt, denn ich war von der ersten Seite an von der Atmosphäre des Buches gefesselt. Insbesondere Eli habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen und ich konnte nicht abwarten zu erfahren, wie es mir ihr und Giorgio weiter geht.

Anja Jonuleit verfügt über einen sehr angenehmen und stimmungsvollen Schreibstil der die Geschichte lebendig werden lässt. Die Autorin war mir bis dato nicht bekannt, aber ich freue mich, dass ich durch vorablesen einmal mehr eine für mich neue Schriftstellerin kennen lernen durfte und habe bereits weitere Romane von ihr auf meine Leseliste gesetzt.