Eintauchen in die Welt des Orients

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keke Avatar

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Elif Shafak, vom Spiegel als „Star der türkischen Literaturszene“ bezeichnet, hat bereits einige vielbeachtete Bücher geschrieben.

„Der Architekt des Sultans“ ist jedoch das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe.

Inhaltlich handelt es von dem indischen Jungen Jahan, der gemeinsam mit seiner Mutter, seinen Geschwistern und seinem Stiefvater, der zugleich auch sein Onkel ist, in Hindustan lebt.
Der Onkel, ein nörglerischer, jähzorniger Mensch der eines Tages Jahans Mutter totprügelt, züchtet Kriegselefanten.
Eines Tages erblickt Chota, ein weißer Elefant, das Licht der Welt und fortan sind Jahan und Chota unzertrennlich.
Etwa ein Jahr nach Chotas Geburt wird der Schah auf den kleinen, weißen Elefanten aufmerksam und will diesen dem in Istanbul regierenden Sultan Süleyman zum Geschenk machen.
Trotz Jahans verzweifelter Versuche , den Onkel dazu zu bewegen Chota nicht fortzugeben, gibt der Onkel das Elefantenkalb her.
Durch eine Reihe abenteuerlicher Zufälle gelingt es Jahan jedoch, zusammen mit Chota auf eben jenes Schiff zu gelangen, welches den Elefanten nach Istanbul bringen soll. Dazu gibt er sich letztlich als Mahut, also als Elefantenführer aus und gelangt so zusammen mit Chota in den Palst des Sultans, wo er zusammen mit anderen Tierpflegern und deren Tiere in der Menagerie des Sultans eine neue Heimat findet.
Kurz nach seinem Eintreffen lernt er dort die schöne Prinzessin Mihrimah kennen, die er sofort in sein Herz schließt.
Nach einiger Zeit im Palast trifft Jahan auf den Architekten Sinan und wird dessen Schüler. Begeistert von der Architektur lernt Jahan alles, was Sinan ihm beibringt und über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten hinweg wird nun Jahans Lebensgeschichte erzählt, die ein stetiges auf und ab ist und stets von der Leidenschaft zur Architektur aber auch von seiner heimlichen Liebe zur Prinzessin geprägt wird.

Elif Shafak hat eine ausgesprochen schöne, bildhafte Sprache die es einem leicht macht, sich alle Schauplätze und Figuren des Buches plastisch vorzustellen und in die üppige Welt des Orients einzutauchen. Selten habe ich eine so schöne Geschichte gelesen, die mich in eine fremde Welt entführt hat und trotz der relativen Dicke des Buches keine einzige Sekunde langweilig war. Dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Hauptfigur Jahan soviele verschiedene Facetten aufweist. Mal wird sein Leben als treuer Pfleger von Chota beschrieben, mal seine Erlebnisse als Schüler des begnadeten Baumeisters Sinan und letztlich wird der Leser auch noch Zeuge seiner unerfüllten Liebe zu Mihrimah, der schönen Prinzessin.

Von mir eine ganz klare Leseempfehlung und eines ist klar, dies war zwar das Erste, aber bestimmt nicht das Letzte Buch das ich von Elif Shafak gelesen habe.