Atem(be)raubend

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Er ist ein Meister der Spannung - Sebastian Fitzek hat schon mit "Das Kind" oder "Amokspiel" die Leser mit immer neuen, schrecklichen Wendungen seiner Geschichten überrascht, geschockt und auch begeistert.

Dass ihm das auch mit seinem neuesten Werk, "Der Augenjäger" gelingt, ist nach der Leseprobe so gut wie sicher.

Seine Warung zum Auftakt ist charmant - und berechtigt. Denn was kommt, ist harter Tobak. Die Einsteigsgeschichte ist seinen Stammlesern zwar schon aus dem "Augensammler" bekannt: Frank Lahmann, Zeitungsvolontär, treibt sein grausames Spiel, tötet Mütter, schickt den Vätern ein Ultimatum, dass ihre Kinder nach 45 Stunden und 7 Minuten ersticken würden - falls die Väter sich nicht finden. Die Kinderleichen hinterlässt er dann mit ausgestochenem linken Auge. Die Geschichte ist eine Reminiszenz an Lahmanns Bruder, der ebenfalls erstickt war und ebenfalls sein linkes Auge verloren hatte. Der Polizeireporter Alexander Zorbach schafft es schließlich, eines der entführten Kinder zu retenn - doch das um einen viel zu hohen Preis: seine Frau wird vom Augensammler Frank Lahmann ermordet - und sein Sohn wird entführt, wie all die anderen Kinder zuvor.

Als nächstes begegnen wir einer Frau, Johanna Storm, in einer Hamburger Klinik. Sie ist ge- und zerbrochen. Ihr Mann hat sie über Jahre vergewaltigt, nach außen den Anwalt gegeben, sie aber daheim immer wieder gedehmütigt, bis sie schließlich im Alkohol Zuflucht suchte - und er sie samt Tochter verließ. Ist das nicht schlimm genug? Fitzek scheint das nicht so zu sehen, denn der zunächst freundlich scheinende Mann neben Johanna reciht ihr ein schockierendes Bild, dass sie noch weiter in den Abgrund reißen soll.

Wir sind wieder bei Zorbach. Die 45 Stunden und 7 Minuten sind abgelaufen. Ist sein Sohn tot? Nein! Der Augensammler stellt ihm ein Ultimatum: Er Zorbach, soll sich ins linke Auge schießen - damit der Sohn leben kann. Zorbach tut, wie ihm geheißen.

Und dann ist da noch Alina Gregoriev, die Zarin Suker, einen Augenarzt, Frauenschänder und Folterknecht als Physiotherapeutin behandeln und ihn dank ihrer seherischen Fähigkeiten durchschauen soll. Doch Suker kennt die blinde Alina und ihre Geschichte - und durchschaut ihr Vorhaben.

Wie hängen all diese Puzzlestücke zusammen? Mit was für Wendungen wird Fitzek uns Leser noch schocken? Atem(be)raubende Spannung ist auf jeden Fall zu erwarten - und wahrscheinlich ein Roman, der die Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Ich würde mich SEHR über ein Leseexemplar freuen!