Auge um Auge

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metalpanda Avatar

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Der Meister des Wahns ist zurück und die Fortsetzung zu seinem Werk "Der Augensammler" bringt auf den ersten gut fünfzig Seiten so viel Spannung mit, dass man nur erahnen kann, wie nervenzerfitzekend das restliche Buch werden wird.

Die freundliche Warnung zu Beginn des Buches soll vor möglichen seelischen Schäden warnen, die entstehen können, wenn man es wagt, diesen Nachfolger vor seinem Vorgänger zu verschlingen. Wäre auch wirklich weder tugendhaft noch ratsam, denn das verpasst man einen wirklich spannenden Psychothriller. Doch worum geht es im Nachfolger überhaupt?

Das Buch beginnt mit einem Zeitungsartikel, der den Fall des Augensammlers beschreibt, um dennoch alle die abzuholen, die den Vorgänger tatsächlich nicht gelesen haben und spinnt gekonnt den Faden hinüber zur Fortsetzung der Geschichte.

Die eigentliche Handlung beginnt mit Johanna Strom, Patientin einer Nervenheilanstalt, dort wohnhaft seitdem sie nach einem Horrortrip von Ehe dem Alkohol verfallen und erfolglos in den Freitod gehen wollte. Während ihres Klinikaufenthalts trifft sie auf Spaziergängen immer wieder auf einen fremden Mann und irgendwann fasst sie sich in ihrer Unsicherheit ein Herz und spricht ihn an, doch was nun folgt, wirft sie buchstäblich vollkommen aus der Bahn...

Alexander Zorbach, dessen Sohn Julian vom Augensammler entführt wurde erreicht das vermeintliche Ziel seiner Suche, einen Frachter, mit dem bitteren Beigeschmack dort wohl nur noch die Leiche seines Sohnes zu finden. Doch so "einfach" kommt Zorbach dem Psychopathen nicht davon, er soll eine zweite Chance bekommen, zu einem Preis der beinahe höher nicht sein kann...

Die blinde, medial begabte, Physiotherapeutin Alina Gregoriev soll im Auftrag der Polizei den Insassen eines Justizvollzugskrankenhauses in "Augenschein" nehmen. Dr. Suker, ein talentierter Augenchirurg und nicht minder verrückter Psychopath, der für die unter einem Alter Ego auftretende Therapeutin eine unangenehme Überraschung auf Lager hat...

"Der Augenjäger" scheint wieder einmal ein Wahnsinnsbuch voller Wahnsinniger zu werden. Die sehr direkte Ausdrucksweise, das wirklich herausragende Talent Handlungsstränge miteinander zu verweben und eine subtile Art von Spannung, vor der man auf jeder Seite Angst haben muss, dass sie einen förmlich ins Gesicht springt ist wieder typisch Fitzek.

Die Leseprobe verspricht einen nicht minder nägelkaugefährdenden Thriller als der Vorgänger und ich glaube es wird wieder einen dieser tollen "Fitzek-Momente" geben, in denen die Handlung auf etwas zusteuert, dass man zwar bereits erwartet hat und es dann doch noch einen Kniff gibt und etwas geschieht mit dem man beim besten Willen nicht gerechnet hat.

Jäger und Sammler in einem Buch vereint, eine Achterbahnfahrt mit einem Duo Infernale, inszeniert vom Meister des Wahns, man darf gespannt sein!