Demenz aus einer anderen Perspektive

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librilicious Avatar

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Sehr rührend erzählt Petra Pellini über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen Linda und dem demenzkranken Hubert.
"Ähnlich wie Hubert: Ich suche den Ausgang und finde
ihn nicht. Ich weiß nicht, ob die anderen das mitbekom-
men. Man kann Hausaufgaben, Erledigungen, Rechenabläufe, Geburtstage vergessen, weil man vergesslich ist oder wie in meinem Fall, weil man nichts damit zu tun haben will. Weder Mama noch meine Lehrer fragen
nach, warum ich anders bin. Sie wollen nur, dass ich
funktioniere." S.62
Überragend wie leicht und humorvoll Fellini solch ein schweres Thema verpackt. Die Autorin war lange in der Pflege demenzkranker Menschen tätig. Diese Erfahrungen hat sie ganz emphatisch in dem Roman verarbeitet.
Der Schreibstil ist flüssig und hat sofort ein Lesesog erzeugt. Ein leises Buch mit ganz viel Wirkung.
Eine Empfehlung an Benedict Wells und Alina Bronsky Fans.