Ein berührendes Buch über den Umgang mit Demenz

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Das Cover lässt auf einen leichten Sommerroman schließen und obwohl es das überhaupt nicht ist, passt es trotzdem. Hubert, ein ehemaliger Bademeister im Schwimmbad in Bregenz hat Demenz und Krebs im Endstadium. Die 15-jährige Linda kommt dreimal die Woche für ein Taschengeld und verbringt Zeit mit ihm. Dabei entlastet sie auch die 24-Stunden-Pflegerin aus Polen. Linda trägt sich mit Suizidgedanken und wir werden tief in ihre Gedankenwelt mitgenommen. Die Figuren sind sehr authentisch bis auf die Tatsache, dass Linda eine Weisheit hat, die ich einem so jungen Menschen einfach nicht abnehme. Wenn ich darüber hinwegsehe, ist es ein meisterhafter Roman. Ich liebe die Personen, Ewa, die katholische Pflegerin, die Hubert mit großer Hingabe und Empathie pflegt - gibt es wirklich solche Menschen? Linda, die wunderbar spröde und witzig ist und Hubert, den man tief in sein Herz schließt. Die zweiter Geschichte, die um Lindas Suizidgedanken und um ihren Freund Kevin kreist, finde ich fast zuviel. Allein der Umgang der drei Hauptpersonen miteinander macht den Roman zu einem der besten Bücher, die ich gerade gelesen habe. Die Autorin beweist große Sachkenntnis und gibt wertvolle Hinweise, wie man eben auch mit dem Thema Demenz umgehen kann.