Viel versprechendes Debüt
MEINE MEINUNG
Das interessante Debüt „Der Bademeister ohne Himmel" der österreichischen Autorin Petra Pellini ist ein bewegender Roman, der sehr einfühlsam über die außergewöhnliche Freundschaft zwischen der 15-jährigen Linda und dem im gleichen Haus lebenden, 86-jährigen Hubert, einem pensionierten Bademeister mit rasch fortschreitender Demenzerkrankung, erzählt.
Zugleich präsentiert uns die Autorin eine erfrischende Coming of Age-Geschichte der höchst bewundernswerten jungen Protagonistin Linda, die im Mittelpunkt des tiefgründigen und nachdenklich stimmenden Romans steht.
Die 15-jährige Teenagerin muss sich mit einer Fülle von Problemen wie emotionaler Vernachlässigung, Gewalterfahrungen, Scheidung der Eltern, Selbstfindung, Einsamkeit, Depression und düsteren Suizidgedanken herumschlagen und kümmert sich dennoch äußerst rührend um den alten Hubert.
Mit ihrer direkten, ungeschönten Sprache und ihren bisweilen scharfzüngigen, witzigen Kommentaren lässt uns Linda als Ich-Erzählerin recht ungefiltert an ihrem Denken und Fühlen teilhaben. Diese sehr lebendige Erzählweise passt hervorragend zu der jungen Protagonistin und lässt ihre Figur sehr authentisch wirken.
Die warmherzige Darstellung der Charaktere und ihre lebendig eingefangene Interaktionen haben mich sehr beeindruckt und berühren können.
Die Autorin hat mit Linda einen sehr vielschichtigen und lebendigen Charakter geschaffen, der mich mit ihrer starken Persönlichkeit und Verletzlichkeit, ihren tiefgründigen Aussagen und großer Sensibilität sehr beeindruckt hat. Insbesondere in ihrem Umgang mit dem dementen Hubert wirkt sie sehr empathisch, verständnisvoll und reif für ihr Alter.
Sehr gelungen sind auch die faszinierenden Nebenfiguren von dem jungen Kevin, den der traurige Zustand unserer Welt und Umwelt zunehmend bedrückt und ängstigt sowie die patente, herzensgute polnische Pflegerin Ewa mit all ihren Schrullen und ihrem liebevollen Charakter. Sie sind entsprechend ihrer Rollen facettenreich ausgearbeitet und wirken sehr lebensnah, natürlich und glaubwürdig.
Die Autorin beleuchtet in ihrem Roman sehr einfühlsam und differenziert Huberts fortschreitende Demenz. Sie vermittelt uns anhand von eindrücklichen Momentaufnahmen des Alltags ein authentisches Bild dieser tückischen Krankheit und deren Auswirkungen auf das Leben. Versiert und mit viel Feingefühl beleuchtet sie den schwierigen Umgang mit den Betroffenen, die zunehmend den Bezug zur Realität verlieren, ihre Erinnerungen verlieren und zu ungewöhnlichem Verhalten neigen, so dass sie auf permanente Unterstützung im Alltag angewiesen sind.
Sehr bewegend ist es mit zu verfolgen, wie Linda sich trotz ihrer eigenen Probleme auf Huberts veränderte Persönlichkeit einlässt und sich bemüht, kleine Erinnerungsfetzen an seine Zeit als Bademeister und an die große Liebe zu seiner verstorbenen Frau Rosalie zu wecken. So gelingt es ihr bisweilen trotz Huberts Demenz emotionale Momente der Verbundenheit und Freude heraufzubeschwören. Sehr schön hat die Autorin die berührenden Interaktionen und die feine, respektvolle Verbindung zwischen den so unterschiedlichen Generationen herausgearbeitet, die einen nachhaltigen, positiven Einfluss aufeinander ausüben. Hautnah haben wir Anteil an Lindas eindrucksvoller persönlicher Entwicklung und erleben mit, wie sie an den Herausforderungen wächst, ihre schwierige Lebensphase bewältigen lernt und allmählich neuen Lebensmut schöpft.
Pellini versteht es hervorragend, komplexe Themen wie Depression und Verlust, die vielfältigen Herausforderungen des Alterns aber auch des Heranwachsen sowie das Krankheitsbild der Demenz mit all seinen Hochs und Tiefs facettenreich und mit viel Feingefühl zu behandeln. Dabei gelingt es ihr hervorragend trotz der ernsten Themen einen leichten und humorvollen Erzählton anzuschlagen.
Die Autorin lässt ihren Roman trotz einiger dramatischer und trauriger Entwicklungen mit einem stimmungsvollen, versöhnlichen Ausklang enden und entlässt eine gereifte, sehr bemerkenswerte Protagonistin ins Erwachsenenleben.
FAZIT
Ein nachdenklich stimmender, bewegender Roman über den Umgang mit Demenz und dem Altern und den Herausforderungen der Jugend – einfühlsam und humorvoll erzählt, mit liebenswerten, authentischen Charakteren!
Das interessante Debüt „Der Bademeister ohne Himmel" der österreichischen Autorin Petra Pellini ist ein bewegender Roman, der sehr einfühlsam über die außergewöhnliche Freundschaft zwischen der 15-jährigen Linda und dem im gleichen Haus lebenden, 86-jährigen Hubert, einem pensionierten Bademeister mit rasch fortschreitender Demenzerkrankung, erzählt.
Zugleich präsentiert uns die Autorin eine erfrischende Coming of Age-Geschichte der höchst bewundernswerten jungen Protagonistin Linda, die im Mittelpunkt des tiefgründigen und nachdenklich stimmenden Romans steht.
Die 15-jährige Teenagerin muss sich mit einer Fülle von Problemen wie emotionaler Vernachlässigung, Gewalterfahrungen, Scheidung der Eltern, Selbstfindung, Einsamkeit, Depression und düsteren Suizidgedanken herumschlagen und kümmert sich dennoch äußerst rührend um den alten Hubert.
Mit ihrer direkten, ungeschönten Sprache und ihren bisweilen scharfzüngigen, witzigen Kommentaren lässt uns Linda als Ich-Erzählerin recht ungefiltert an ihrem Denken und Fühlen teilhaben. Diese sehr lebendige Erzählweise passt hervorragend zu der jungen Protagonistin und lässt ihre Figur sehr authentisch wirken.
Die warmherzige Darstellung der Charaktere und ihre lebendig eingefangene Interaktionen haben mich sehr beeindruckt und berühren können.
Die Autorin hat mit Linda einen sehr vielschichtigen und lebendigen Charakter geschaffen, der mich mit ihrer starken Persönlichkeit und Verletzlichkeit, ihren tiefgründigen Aussagen und großer Sensibilität sehr beeindruckt hat. Insbesondere in ihrem Umgang mit dem dementen Hubert wirkt sie sehr empathisch, verständnisvoll und reif für ihr Alter.
Sehr gelungen sind auch die faszinierenden Nebenfiguren von dem jungen Kevin, den der traurige Zustand unserer Welt und Umwelt zunehmend bedrückt und ängstigt sowie die patente, herzensgute polnische Pflegerin Ewa mit all ihren Schrullen und ihrem liebevollen Charakter. Sie sind entsprechend ihrer Rollen facettenreich ausgearbeitet und wirken sehr lebensnah, natürlich und glaubwürdig.
Die Autorin beleuchtet in ihrem Roman sehr einfühlsam und differenziert Huberts fortschreitende Demenz. Sie vermittelt uns anhand von eindrücklichen Momentaufnahmen des Alltags ein authentisches Bild dieser tückischen Krankheit und deren Auswirkungen auf das Leben. Versiert und mit viel Feingefühl beleuchtet sie den schwierigen Umgang mit den Betroffenen, die zunehmend den Bezug zur Realität verlieren, ihre Erinnerungen verlieren und zu ungewöhnlichem Verhalten neigen, so dass sie auf permanente Unterstützung im Alltag angewiesen sind.
Sehr bewegend ist es mit zu verfolgen, wie Linda sich trotz ihrer eigenen Probleme auf Huberts veränderte Persönlichkeit einlässt und sich bemüht, kleine Erinnerungsfetzen an seine Zeit als Bademeister und an die große Liebe zu seiner verstorbenen Frau Rosalie zu wecken. So gelingt es ihr bisweilen trotz Huberts Demenz emotionale Momente der Verbundenheit und Freude heraufzubeschwören. Sehr schön hat die Autorin die berührenden Interaktionen und die feine, respektvolle Verbindung zwischen den so unterschiedlichen Generationen herausgearbeitet, die einen nachhaltigen, positiven Einfluss aufeinander ausüben. Hautnah haben wir Anteil an Lindas eindrucksvoller persönlicher Entwicklung und erleben mit, wie sie an den Herausforderungen wächst, ihre schwierige Lebensphase bewältigen lernt und allmählich neuen Lebensmut schöpft.
Pellini versteht es hervorragend, komplexe Themen wie Depression und Verlust, die vielfältigen Herausforderungen des Alterns aber auch des Heranwachsen sowie das Krankheitsbild der Demenz mit all seinen Hochs und Tiefs facettenreich und mit viel Feingefühl zu behandeln. Dabei gelingt es ihr hervorragend trotz der ernsten Themen einen leichten und humorvollen Erzählton anzuschlagen.
Die Autorin lässt ihren Roman trotz einiger dramatischer und trauriger Entwicklungen mit einem stimmungsvollen, versöhnlichen Ausklang enden und entlässt eine gereifte, sehr bemerkenswerte Protagonistin ins Erwachsenenleben.
FAZIT
Ein nachdenklich stimmender, bewegender Roman über den Umgang mit Demenz und dem Altern und den Herausforderungen der Jugend – einfühlsam und humorvoll erzählt, mit liebenswerten, authentischen Charakteren!