Warmherzig unterhaltsam und authentisch

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Hubert, der einmal Bademeister gewesen ist, ist mittlerweile sechsundachtzig Jahre alt und leidet unter Demenz. Deswegen arbeiten zwei Personen bei ihm: zum einen die Pflegerin Ewa und Linda, ein fünfzehnjähriges Mädchen, das unter Depressionen leidet und mit Selbstmordgedanken zu kämpfen hat. Für Linda ist Hubert eine Art Halt, denn wenn sie in seine Welt taucht, dann ist immer etwas zu tun. Huberts Demenz ist bereits fortgeschritten und so kommt es zu allerhand bizarren Alltagssituationen, wie z.B. dass er Angst vor der Person im Spiegel hat oder Karotten toastet.

Petra Pellinis Schreibstil ist sehr warmherzig. Sie erzählt von den Auswirkungen, die eine Demenz hat, bringt aber immer wieder einen lockeren Ton mit hinein, sodass sich das Buch trotz der schweren Themen nicht belastend angefühlt hat. So fragt z.B. Linda Hubert nach der Unterschrift für eine Klassenarbeit und er unterschreibt, natürlich ohne zu verstehen, was genau. Dass Petra Pellini selber in der Pflege demenzkranker Personen tätig war, merkt man den sehr authentischen Schilderungen der Krankheit an. Das Buch ist in sehr kurzen Kapiteln gehalten und erzählt so von ganz vielen unterschiedlichen Situationen, die bei einer Demenz auftreten können. Insgesamt ein wirklich berührendes Buch, das sich auf authentische Weise dem Thema Demenz widmet.