wundervolle Charaktere

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ellus Avatar

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Die Geschichte müsste insgesamt eigentlich eher traurig sein, aber sie ist so schön hoffnungsvoll und versöhnlich und heiter erzählt, dass doch die meiste Zeit ein Gefühl des Glücks überwiegt - vielleicht nicht das, was man im Allgemeinen unter Glück versteht, oder was man auf den ersten Blick so nennen würde, aber das Gefühl, welches die Geschichte hinterlässt, ist definitiv ein positives.
Das liegt vor allem an Petra Pellinis Figuren: Linda und Hubert und Ewa sind ein in Alter, Lebenserfahrung und Einstellungen so ungleiches, aber sich gleichzeitig doch so ähnliches Team, sie verstehen sich, jeweils auf ihre ganz eigene Weise, und sie ergänzen sich so wunderbar... die Figurenkonstellation und wie sie interagieren ist wirklich eine Freude mitzuerleben. Besonders Hauptfigur Linda ist, auf ihre 15-jährige Art, verloren und gleichzeitig irgendwie weise, wie man es vielleicht nur in diesem Alter sein kann.
Und während Hubert sich immer mehr vom Leben entfernt, aber dabei durch Lindas Betreuung und ihre Akzeptanz und ihr teenagerisches "Dann lassen wirs eben, wenns nicht mehr geht" zufrieden ist, soweit es für einen Menschen mit fortschreitender Demenz möglich ist, findet Linda, die bereits ihren Ausstieg aus dem Leben geplant hatte, doch wieder Haltepunkte.
"Wir gleichzeitig Lebenden sind füreinander von geheimnisvoller Bedeutung."
Ganz wundervoll erzählt!