atmosphärischer

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sakura Avatar

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Philippe Collin entführt uns in „Der Barmann des Ritz“ in die glamouröse, aber auch zwiespältige Welt des Pariser Ritz während des Zweiten Weltkriegs. Im Zentrum steht der legendäre Barkeeper Frank Meier, der nicht nur Drinks mixt, sondern auch zum stillen Zeugen großer Geschichte wird.
Collin gelingt es meisterhaft, historische Fakten und fiktive Elemente zu verweben. Mit feinem Gespür zeichnet er das Bild einer Gesellschaft zwischen Eleganz und Abgrund, in der das Ritz ein Ort der Zuflucht, aber auch der Verstrickungen ist. Besonders beeindruckend ist die atmosphärische Dichte: Man riecht förmlich die Cocktails, hört das Klingen der Gläser und spürt zugleich die Bedrohung, die draußen in den Straßen von Paris herrscht.
Die Figuren sind lebendig und ambivalent gezeichnet. Frank Meier bleibt nie bloß der charmante Barkeeper, sondern wird zum Symbol eines Mannes, der sich zwischen Anpassung und Widerstand bewegt. Genau diese Grauzonen machen das Buch spannend und tiefgründig.
Sprachlich ist der Roman elegant, detailreich und sehr gut lesbar. Wer sich für die 1940er Jahre, die Geschichte des Ritz oder die leisen Dramen hinter der großen Weltgeschichte interessiert, wird hier fündig.
Ein packender, atmosphärischer Roman, der Geschichte lebendig macht und zugleich nachdenklich stimmt. Philippe Collin hat mit „Der Barmann des Ritz“ ein Buch geschrieben, das Unterhaltung und historische Tiefe verbindet. Absolute Empfehlung!