Das Ritz
Ein Roman, der uns in die vornehme Welt der Bar des Hotel Ritz in Paris führt. Der berühmte Barmann Frank Meier kreiert die besten und interessantesten Drinks, die Schönen und die Reichen geben sich bei im die Klinke in die Hand. Die Chanel, Ella Fitzgerald, Hemingway, Cocteau und noch so andere Persönlichkeiten verbringen ihre Abende in dieser Bar. Doch dann wird Paris besetzt und Frank hat nun die Deutschen zu bedienen, was er mit genau der Grandezza tut, wie auch bei seinen anderen Gästen. Stets auf der Hut, bei seinen Unterhaltungen nichts von sich preis zu geben, denn wie er erfährt, werden die Juden aus Paris deportiert. Denn Frank ist selbst Jude, in Österreich geboren und dann nach Amerika, um dort seine Ausbildung als Barkeeper zu machen. Einer seiner Lehrlinge ist Jude und Frank verhilft ihm zur Flucht. Er besorgt auch falsche Pässe, damit die Menschen Frankreich verlassen können. Seine heimliche Liebe ist Blanche, die Gattin des Hoteldirektors. Ein Buch, das uns zeigt, in welcher Gefahr die Menschen damals unter deutscher Besatzung schwebten. Es führt uns in die Zeit von 1940 bis 1944. Sehr viele der Protagonisten sind reelle Personen und der Autor vermischt gekonnt deren Auftreten mit den fiktiven Menschen. Beim Lesen erlebt man hautnah die Gefahr, in der sich alle befanden. Das Buch ist in sieben Teile und diese wieder in einzelne Kapitel aufgegliedert. Die Sprache liest sich sehr gut, die Sätze sind prägnant und schnörkellos, was dem Inhalt nahekommt. Frank Meier lebte von 1884 bis 1947, wie er zu Tode kam, ist leider nicht bekannt. Am Ende des Buches befinden sich Fotos der hier erwähnten Personen und kurz dazu einige Informationen. Das Glossar nimmt Bezug auf Personen und Ausdrücke in diesem Buch. Das Cover ist ein Foto, aufgenommen im Ritz im Jahr 1939. Ein Buch, das noch lange in mir nachwirkt und wirklich sehr interessante Gegebenheiten erwähnt.