Das Ritz in Paris, ein Ort der Illusionen
Die deutsche Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg begann im Mai 1940 nach dem schnellen Westfeldzug der Wehrmacht und endete mit der Befreiung durch alliierte Truppen im Jahr 1944. Basierend auf den berühmten Barmann des Ritz – Frank Meier -, erzählt der Autor Philippe Collin, über eine Welt voller Täuschung, Loyalität und Mut.
Auf zwei Handelssträngen erzählt der Autor in seinem Roman „Der Barmann des Ritz“ eine lesenwerte und fesselnde Geschichte, die auf historischen Fakten aufgebaut und mit Fiktion, gelungen verwoben ist.
Während der deutschen Besetzung von Paris diente das Hotel Ritz als Hauptquartier für hochrangige NS-Würdenträger in Paris, blieb aber weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich.
Mit gemischten Gefühlen aber routinierter Eleganz, serviert der Barmann Frank Meier, Nazis, Kollaborateure und Mitgliedern der französischen Elite ihre Cocktails – weit entfernt vom Lärm des Krieges. Der Barmann ist beliebt und scheint für alle vertrauenswürdig zu sein, denn keiner bemerkt, dass er der deutschen Sprache mächtig ist und so erfährt er Informationen von Verrat, Résistance und den skrupellosen Plänen der Besatzer. Doch hinter Frank Meiers höflichem Lächeln verbirgt sich die Angst, denn er hat ein Geheimnis, das ihn das Leben kosten könnte: Er ist Jude.
Zwischen den Kapiteln folgen immer wieder die biografischen Tagebucheintragungen aus Frank Meiers, Leben. Interessant fand ich die damalige Lebenseinstellung seines Vaters, der zwar mit einer Jüdin verheiratet war aber nach der Geburt seines Sohnes, komplett alles Jüdische aus ihrem gemeinsamen Leben, ausgeschlossen hat. Der Sohn bekam bewußt einen deutschen Namen, wurde nicht beschnitten und sogar als Katholik, getauft. Frank Meier ist in Österreich geboren und ging Anfang des 20. Jahrhunderts nach London und dann in die Vereinigten Staaten, wo er bei Charles Mahoney im Hoffman House Hotel in New York die Kunst der Cocktailzubereitung erlernte. Während des Ersten Weltkriegs trat er in die Fremdenlegion ein. 1921 erhielt Frank Meier die französische Staatsbürgerschaft und wurde im selben Jahr Barkeeper im Hotel Ritz in Paris. Sein Lebenslauf klingt außer seiner gescheiterten Ehe, doch eigentlich, recht erfolgreich.
Manchmal habe ich mich gefragt, wovor er solche Angst hat, denn sein Vater hat ihm seine Zukunft doch gut geebnet. Oder lag es an den vielen gefälschten Pässen, mit denen er Juden, das Leben retten konnte. Besonders die Jüdin Blanche, die Ehefrau des Hoteldirektors Claude Auzello, hat es ihm angetan, denn sie konnte ihn charmant um den Finger wickeln und er ihr nicht wiederstehen, ihr zu helfen.
In jedem Kapitel spüre ich Frank Meiers Angst um sich, seinen jungen Lehrling Luciano und Blanche, der Frau, die er liebt.
Begeistern konnte mich der Anhang mit den Bildern und Beschreibungen der historischen Personen.
Zitat:
Mit seinem Roman „Der Barmann des Ritz“ ist dem Autor, eine fesselnde und atmosphärische Geschichte gelungen, die mich einfach nur begeistert hat. Interessant fand ich die Tagebucheintragungen, die Frank Meier in meinen Augen, lebendig werden ließ. Mit seinem Erzählstil und der Balance zwischen wahren Fakten und Fiktion, ist dem Autor ein realistisches Bild der damaligen Zeit, hervorragend gelungen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!
Auf zwei Handelssträngen erzählt der Autor in seinem Roman „Der Barmann des Ritz“ eine lesenwerte und fesselnde Geschichte, die auf historischen Fakten aufgebaut und mit Fiktion, gelungen verwoben ist.
Während der deutschen Besetzung von Paris diente das Hotel Ritz als Hauptquartier für hochrangige NS-Würdenträger in Paris, blieb aber weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich.
Mit gemischten Gefühlen aber routinierter Eleganz, serviert der Barmann Frank Meier, Nazis, Kollaborateure und Mitgliedern der französischen Elite ihre Cocktails – weit entfernt vom Lärm des Krieges. Der Barmann ist beliebt und scheint für alle vertrauenswürdig zu sein, denn keiner bemerkt, dass er der deutschen Sprache mächtig ist und so erfährt er Informationen von Verrat, Résistance und den skrupellosen Plänen der Besatzer. Doch hinter Frank Meiers höflichem Lächeln verbirgt sich die Angst, denn er hat ein Geheimnis, das ihn das Leben kosten könnte: Er ist Jude.
Zwischen den Kapiteln folgen immer wieder die biografischen Tagebucheintragungen aus Frank Meiers, Leben. Interessant fand ich die damalige Lebenseinstellung seines Vaters, der zwar mit einer Jüdin verheiratet war aber nach der Geburt seines Sohnes, komplett alles Jüdische aus ihrem gemeinsamen Leben, ausgeschlossen hat. Der Sohn bekam bewußt einen deutschen Namen, wurde nicht beschnitten und sogar als Katholik, getauft. Frank Meier ist in Österreich geboren und ging Anfang des 20. Jahrhunderts nach London und dann in die Vereinigten Staaten, wo er bei Charles Mahoney im Hoffman House Hotel in New York die Kunst der Cocktailzubereitung erlernte. Während des Ersten Weltkriegs trat er in die Fremdenlegion ein. 1921 erhielt Frank Meier die französische Staatsbürgerschaft und wurde im selben Jahr Barkeeper im Hotel Ritz in Paris. Sein Lebenslauf klingt außer seiner gescheiterten Ehe, doch eigentlich, recht erfolgreich.
Manchmal habe ich mich gefragt, wovor er solche Angst hat, denn sein Vater hat ihm seine Zukunft doch gut geebnet. Oder lag es an den vielen gefälschten Pässen, mit denen er Juden, das Leben retten konnte. Besonders die Jüdin Blanche, die Ehefrau des Hoteldirektors Claude Auzello, hat es ihm angetan, denn sie konnte ihn charmant um den Finger wickeln und er ihr nicht wiederstehen, ihr zu helfen.
In jedem Kapitel spüre ich Frank Meiers Angst um sich, seinen jungen Lehrling Luciano und Blanche, der Frau, die er liebt.
Begeistern konnte mich der Anhang mit den Bildern und Beschreibungen der historischen Personen.
Zitat:
Mit seinem Roman „Der Barmann des Ritz“ ist dem Autor, eine fesselnde und atmosphärische Geschichte gelungen, die mich einfach nur begeistert hat. Interessant fand ich die Tagebucheintragungen, die Frank Meier in meinen Augen, lebendig werden ließ. Mit seinem Erzählstil und der Balance zwischen wahren Fakten und Fiktion, ist dem Autor ein realistisches Bild der damaligen Zeit, hervorragend gelungen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!