Eine neue, sehr gelungene Perspektive

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hornita Avatar

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Von Anfang an hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Auch der Aufbau des Buchs mit den Geschehnissen in der Haupterzählzeit 1940 bis zur Befreiung Paris 1944 und den Rückblenden im Tagebuch des Barmanns ist gelungen. Die Person Frank Meier ist komplex, aber sehr sympathisch und durch seine Brille lernt man die anderen Charaktere und ihre Lebensumstände kennen. Anhand vieler kleiner Details wird eine Spannungskurve aufgebaut, die sich ganz subtil entwickelt. Mir hat gut gefallen, wie sein Überleben im Mikrokosmos beschreiben wird und die andauernde Ungewissheit. Dazu kommt die permanente Veränderung der Rahmenbedingungen, wechselnde Allianzen und politische Gegebenheiten werden interessant nachvollzogen. Mir hat der Fokus auf die Bar und das Ritz sehr gut gefallen. Durch die verschiedenen Gäste wird das Weltgeschehen in die Bar und zu Frank Meier gebracht, der in jeder Situation Haltung und Menschlichkeit bewahrt. Aufschlussreich war der Anhang, in dem man mehr über das Schicksal der verschiedenen Gäste, Persönlichkeiten des Zeitgeschehens, erfahren kann. Insgesamt eine sehr unterhaltsame Lektüre.