Fakten und Fiktion fesselnd verknüpft
Mit diesem historischen Roman, der geschickt Fakten mit Fiktion verbindet, tauchen wir in das Paris, das von 14. Juni 1940 bis 25. August 1944 von der Deutschen Wehrmacht besetzt war, ein. Die Besatzer haben alle großen Hotels der Stadt für ihre Zwecke requiriert. So auch das Ritz.
Star des Ritz bzw. seiner Bar ist Barmann Frank Meier, dessen, mit 1.000 Exemplaren streng limitierte, Buch "The Artistry of Mixing Drinks" ihn weit über das Ritz hinaus bekannt gemacht hat. Diese Bekanntheit birgt auch eine große Gefahr, denn was niemand wissen darf: Frank ist als Sohn eines polnischen Juden in der untergegangenen Donaumonarchie geboren worden. Im Ersten Weltkrieg hat er auf Seiten Frankreichs gekämpft. Einiges aus seinem bewegten Leben erfahren wir durch seine fiktiven Tagebuchaufzeichnungen, die zwischendurch eingeflochten sind.
Die Bar des Ritz ist auch Treffpunkt von Schauspielern, Diplomaten, Denunzianten, Schriftstellern, Schwarzmarkthändlern, Luxusdirnen und zahlreicher Offiziere der Wehrmacht, wie Hermann Goering. Es ist fesselnd zu lesen, wie einerseits zahlreiche Franzosen, Künstler und Geschäftsleute wie Coco Chanel, sich den Deutschen anbiedern, und andererseits vor allem die Pariserinnen durch kleine Gesten, wie schwarze Bänder an Hüten und in den Haaren als Zeichen der Trauer wegen der Besatzung, passiven Widerstand leisten. Coco Chanel hat übrigens von 1936 bis zu ihrem Tod 1971 in einer Suite des Hotels gewohnt hat. Allerdings, wenn man dem Roman hier glauben darf, in einem separaten Trakt.
Philippe Collin hat hier einen fesselnden historischen Roman, der die Stimmung in Paris recht gut wiedergibt. Hofft man zunächst auf das Eingreifen von Staatschef Henri Pétain und seiner Vichy-Regierung, so wendet sich mit Fortdauer des Krieges und der Verfolgung der Juden das Blatt. Vor allem Frank Meier ist maßlos enttäuscht von Pétain, den er vor Verdun als Kommandierenden kennengelernt hat.
Interessant ist die Arroganz der Deutschen, die mit mehreren Cocktails intus, völlig ungeniert über ihre nächsten Pläne schwätzen und nicht bemerken, dass Frank Meier der deutschen Sprache mächtig ist bzw. ihn, ähnlich wie ein Möbelstück, ignorieren.
Sehr gut ist Meiers Angst vor einer Denunziation, die nicht nur ihn alleine, sondern auch Blanche, die Ehefrau des Hoteldirektors Claude Auzello, und seinen Lehrling Luciano betrifft, geschildert. Diese diffuse Angst steigert sich von Kapitel zu Kapitel. Auf Grund seiner Beziehungen gelingt es Meier, zahlreichen Juden gefälschte Pässe zu organisieren, was ihn natürlich in noch größere Gefahr bringt.
Das Cover zeigt eine Szene in der Bar. Welches Schicksal einige der historischen Personen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erwartet, ist im Anhang, der auch einige Abbildungen beinhalte, nachzulesen.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Roman, der auf Tatsachen beruht und fesselnd erzählt wird, 5 Sterne.
Star des Ritz bzw. seiner Bar ist Barmann Frank Meier, dessen, mit 1.000 Exemplaren streng limitierte, Buch "The Artistry of Mixing Drinks" ihn weit über das Ritz hinaus bekannt gemacht hat. Diese Bekanntheit birgt auch eine große Gefahr, denn was niemand wissen darf: Frank ist als Sohn eines polnischen Juden in der untergegangenen Donaumonarchie geboren worden. Im Ersten Weltkrieg hat er auf Seiten Frankreichs gekämpft. Einiges aus seinem bewegten Leben erfahren wir durch seine fiktiven Tagebuchaufzeichnungen, die zwischendurch eingeflochten sind.
Die Bar des Ritz ist auch Treffpunkt von Schauspielern, Diplomaten, Denunzianten, Schriftstellern, Schwarzmarkthändlern, Luxusdirnen und zahlreicher Offiziere der Wehrmacht, wie Hermann Goering. Es ist fesselnd zu lesen, wie einerseits zahlreiche Franzosen, Künstler und Geschäftsleute wie Coco Chanel, sich den Deutschen anbiedern, und andererseits vor allem die Pariserinnen durch kleine Gesten, wie schwarze Bänder an Hüten und in den Haaren als Zeichen der Trauer wegen der Besatzung, passiven Widerstand leisten. Coco Chanel hat übrigens von 1936 bis zu ihrem Tod 1971 in einer Suite des Hotels gewohnt hat. Allerdings, wenn man dem Roman hier glauben darf, in einem separaten Trakt.
Philippe Collin hat hier einen fesselnden historischen Roman, der die Stimmung in Paris recht gut wiedergibt. Hofft man zunächst auf das Eingreifen von Staatschef Henri Pétain und seiner Vichy-Regierung, so wendet sich mit Fortdauer des Krieges und der Verfolgung der Juden das Blatt. Vor allem Frank Meier ist maßlos enttäuscht von Pétain, den er vor Verdun als Kommandierenden kennengelernt hat.
Interessant ist die Arroganz der Deutschen, die mit mehreren Cocktails intus, völlig ungeniert über ihre nächsten Pläne schwätzen und nicht bemerken, dass Frank Meier der deutschen Sprache mächtig ist bzw. ihn, ähnlich wie ein Möbelstück, ignorieren.
Sehr gut ist Meiers Angst vor einer Denunziation, die nicht nur ihn alleine, sondern auch Blanche, die Ehefrau des Hoteldirektors Claude Auzello, und seinen Lehrling Luciano betrifft, geschildert. Diese diffuse Angst steigert sich von Kapitel zu Kapitel. Auf Grund seiner Beziehungen gelingt es Meier, zahlreichen Juden gefälschte Pässe zu organisieren, was ihn natürlich in noch größere Gefahr bringt.
Das Cover zeigt eine Szene in der Bar. Welches Schicksal einige der historischen Personen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erwartet, ist im Anhang, der auch einige Abbildungen beinhalte, nachzulesen.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Roman, der auf Tatsachen beruht und fesselnd erzählt wird, 5 Sterne.